Mainz (ots) - Das Motto für die Feierlichkeiten zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit in Mainz lautet "Zusammen sind wir Deutschland". Keine gute Wahl. Denn ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Bürgern und Elite kann bei dem Sicherheitskonzept, das der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt zu den Festtagen wie eine Glocke aus Panzerglas übergestülpt wurde, an fast keiner Stelle aufkommen. "Zur Einheit getrennt" wäre da wohl ehrlicher gewesen: Denn ganze zehn Minuten hat das Protokoll vorgesehen für eine eventuelle Begegnung zwischen "denen da oben" und "uns hier unten". Das war's dann auch. Nach den Pöbeleien gegenüber Politikern am Nationalfeiertag 2016 in Dresden mag das zwar ein Plus an Sicherheit für die geladenen Gäste bedeuten. Aber in Zeiten, in denen sich viele Menschen vom Staat und seinen Repräsentanten nicht verstanden oder gleich abgehängt fühlen, ist das nicht nur ein falsches politisches Signal - nein, es ist ein unnötiges Festhalten an einem veralteten Veranstaltungskonzept, zu dessen Umsetzung ein Maximum an Polizei nötig ist. Eine Modernisierung dieses Konzepts ist unabdingbar. Praktikabel ist, die Protokollveranstaltung im jährlichen Wechsel in einer der gut geschützten Ländervertretungen in Berlin abzuhalten, wo man längst auf solche Lagen eingestellt ist. Das Bürgerfest hingegen soll - ebenfalls im jährlichen Wechsel - ruhig weiter durch die Bundesländer touren. Wenn man schon zwei getrennte Feste feiert, muss das für die Bürger nicht im Sicherheitswahn erstickt werden.
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