Düsseldorf (ots) - Die neue Schulministerin in Nordrhein-Westfalen hat eine große Aufgabe übernommen. Mit keinem Ressort waren die Bürger zu Zeiten von Rot-Grün so unzufrieden wie mit der Schul- und Bildungspolitik. Am Ende forderten sie mehrheitlich das Ende des Turbo-Abiturs und die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit. Das ist aber nur eine der großen Herausforderungen, die auf Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) warten. Die anderen sind die Umsetzung der Inklusion und die genaue Erfassung des Unterrichtsausfalls. Vor allem aber muss sie den Lehrermangel schnell und wirksam bekämpfen. In der Regierungserklärung zur Schulpolitik allerdings waren diese Mega-Themen nur vier unter vielen anderen. Ob Ethik-Unterricht und Programmieren an Grundschulen, Digitalisierung, gerechtere Bezahlung und Weiterbildung von Lehrern, Berufsschulen - kaum ein Bereich, mit dem sich die Ministerin nicht schon beschäftigt hätte. Das deutet zwar nach nur 100 Tagen einerseits auf ein beträchtliches Pensum hin. Auf der anderen Seite aber birgt es die Gefahr, dass die Ministerin in der Komplexität ihres Ressorts die wesentlichen Aufgaben aus den Augen verliert. Sonst ist am Ende sie es, die sich übernimmt.
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