Düsseldorf (ots) - Spanien steht vor einer existenziell entscheidenden Woche. Sollte der Senat in wenigen Tagen grünes Licht für den kompromisslosen Kurs von Ministerpräsident Mariano Rajoy geben, dann wird die auf Unabhängigkeit fixierte Regionalregierung in Barcelona entmachtet und die Region gleichsam unter Vormundschaft gestellt. Doch mit diesem Tag und mit der politischen Weichenstellung ist das Problem längst nicht vom Tisch. Madrid wird tiefe und vor allem schmerzende Wunden heilen müssen, das geht nur über eine spürbare Verbesserung des Autonomiestatuts. Dazu ist auch die sozialistische Opposition bereit. Das hätte dann aber auch positive Signalwirkung für andere Regionen. Voraussetzung ist eine echte Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten. Der Konflikt mit Katalonien geht auch die EU an. Die Zentrifugalkräfte sind in den letzten Jahren gewachsen. Die Europäische Union als das erfolgreichste Friedensprojekt aller Zeiten ist in Gefahr, weil der Gemeinschaftsgeist merkbar schwächer wird. Dieser Trend muss aufgehalten werden.
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