Liebe Leserin, lieber Leser,
mit Vorlage der neuen Quartalszahlen hat Bayer auch aufgelistet, wie die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angepasst wird.
Chart Bayer Aktie
Quelle: tradingview.com
Angepasst? Genau: Denn nach dem Verkauf weiterer Covestro-Aktie wird Covestro bei Bayer nur noch als sogenannte "at equity"-Beteiligung geführt (und nicht mehr in Bezug auf Umsatz/Ebida berücksichtigt). Entsprechend wird die Prognose von Bayer im Hinblick auf diverse Kennzahlen angepasst. Und auch im Rückblick gibt Bayer Zahlen für das vorige Geschäftsjahr "ex Covestro" an. Konkret: Bayer teilte mit, dass der Umsatz 2016 statt bei rund 46,77 Mrd. Euro mit Covestro bei 34,943 Mrd. Euro ohne Covestro lag.
Bayer: Prognose 2017 "ex Covestro"
Bekanntlich wird an den Börsen eher "die Zukunft" gehandelt. Wie sieht also die Prognose von Bayer für den Umsatz 2017 aus? Antwort: Mit Covestro hatte die Umsatzprognose bei "mehr als 47 Mrd." Euro gelegen. Ohne Covestro sollen es nun 35-36 Mrd. Euro werden. Das Ergebnis pro Aktie in Form des "Core EPS" soll 2016 mit Covestro bei 7,32 Euro und ohne Covestro bei 6,67 Euro gelegen haben. Die aktuelle Prognose für 2017: Beim Wert ohne Covestro soll es einen "Rückgang im unteren einstelligen Prozentbereich" geben, so Bayer. Und ein Rückgang beim Ergebnis pro Aktie ist nicht besonders prickelnd.
Dann der Blick auf Barrick Gold:
Barrick Gold hat die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht - und es ist passiert: Es gab unter dem Strich einen Verlust. Dieser lag den Angaben zufolge bei verkraftbaren 11 Mio. Dollar beziehungsweise 1 Cent je Aktie, nach einem Netto-Gewinn von 175 Mio. Dollar bzw. 15 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Aber rote Zahlen sind bei einem Goldproduzenten mit so niedrigen Produktionskosten wie Barrick Gold natürlich enttäuschend! Das Unternehmen gab die Produktionskosten (ich mag da die Kennzahl AISC = all-in-sustaining-costs) mit 772 Dollar je Feinunze Gold an, was bekanntlich erheblich unter dem Goldpreis im vorigen Quartal lag. Warum also dann der Verlust? Deshalb:
Barrick Gold: Einigung mit der Regierung Tansanias?
Wie bereits mehrfach von mir angesprochen (z.B. Ausgabe vom 13.9., online abrufbar via www.vaupels-boersenwelt.de) ist die Barrick Gold-Tochter Acacia Mining in Tansania von einem Exportstopp betroffen. Ich riet dazu, die Nachrichtenlage im Hinblick auf eine mögliche Einigung von Barrick Gold bzw. Acacia Mining mit den zuständigen Behörden/der Regierung Tansanias im Blick zu behalten. Nun teilte Barrick Gold mit, dass im dritten Quartal die Netto-Gewinne durch eine steuerliche Belastung ("tax provision") in Höhe von 172 Mio. Dollar im Zusammenhang mit der Tätigkeit von Acacia in Tansania belastet worden seien.
Vor einigen Tagen hatte Barrick Gold dazu Kommentare zu einer vorgeschlagenen Rahmenvereinbrung für die Minen-Tätigkeit von Acacia Mining in Tansania veröffentlicht (Originaltext der Meldung in Englisch hier). Ist diese steuerliche Belastung ein Zeichen dafür, dass es zu einer endgültigen Regelung mit der Regierung Tansanias gekommen ist?
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Willst du geliebt werden, so liebe." - Seneca
Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebe ein angenehmes Wochenende!
Ihr
Michael Vaupel