Regensburg (ots) - Die Entscheidung ist so nachvollziehbar wie falsch: Wer nicht weiß, an wen er sich wenden soll, wenn er einen Arzt braucht, fährt in die Klinik - um dort festzustellen, dass er oft stundenlang warten muss, weil echte Notfälle eben vorgehen. Das führt bei den Patienten zu Frust und beim Personal zu Überlastung. Wer sich an den Bereitschaftsdienst wendet, muss oft ebenfalls warten, wenn der Arzt große Bereiche abdecken und viele Patienten versorgen muss. Zudem ist den Ärzten, die nachts und an den Wochenenden dann in der Tür stehen, oft anzusehen, dass der Bereitschaftsdienst ihnen einiges abverlangt. Der Ausbau von Bereitschaftspraxen und Fahrdienste sind daher richtig und wichtig. Sie sind aber Trostpflaster. Denn niemand kann es einem jungen Mediziner verdenken, wenn er es scheut, aufs Land zu gehen, weil Arbeitsbedingungen und Karrierechancen in Städten wesentlich besser sind. Hier ist auch eine neue Bundesregierung gefragt, Dinge zu ändern. Eines aber kann jeder selbst dazu beitragen, dass die Situation besser wird: Nicht jede Erkältung ist ein Fall für die Notaufnahme.
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