Bielefeld (ots) - Vorab warnte die Polizei vor Halloween-Streichen: Schnell würden dabei Grenzen überschritten. Am Sonntag im »Tatort« bestand keine Gefahr, da war nur ein bisschen Bates Motel (Sie erinnern sich doch an »Psycho«?). Türen quietschen, Dielen knarren, eine grunzt wie sonst bei Netflix die Untoten - Schocknummern, an denen sich schon »Nosferatu« delektierte, damals, als die Bilder laufen lernten. Will das der Zuschauer? Soziologischen Studien zufolge will er das nicht. Das Fernsehen soll ihm zeigen, wie das Böse in Handschellen abgeführt wird. Erleichterung, ab ins Bett und dann mit frischem Elan in die nächste Arbeitswoche. Deswegen ist der »Tatort« so erfolgreich. Nun besteht das deutsche Fernsehprogramm ja im Wesentlichen aus Krimis. Da landet man schnell beim immergleichen Whodunnit-Schema: Mord, Recherche, Handschellen. Kein Wunder, dass die Ausreißversuche der Drehbuchautoren - Porno-»Tatort«, RAF-»Tatort«, Horror-»Tatort« - Debatten auslösen. Aber seien Sie versichert: Die auf den »Tatort« folgende Woche, jede Woche, schaffen Sie auch dann, wenn mal Skelette klappern, nicht Handschellen klicken.
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