Bielefeld (ots) - Die wackeren Streiter für eine würdige Erinnerung an die vielen Kriegsopfer aus der ehemaligen Sowjetunion im grausamen Stammlager (Stalag) 326 in Stukenbrock haben dem früheren Bundespräsidenten Gauck viel zu verdanken. Seit er Anfang 2016 die Dokumentationsstätte und den sowjetischen Ehrenfriedhof an der Grenze der Kreise Gütersloh und Paderborn besuchte, hat sich vieles verändert. Was lange Zeit als linke Nestbeschmutzung galt, ist inzwischen allgemein anerkannte Arbeit für die Erinnerung an ein ganz dunkles Kapitel in der Geschichte der Region Ostwestfalen-Lippe. Bis heute ist nicht genau bekannt, wie viele Soldaten aus Ländern der Ex- Sowjetunion durch die unmenschliche Behandlung in Stukenbrock ihr Leben lassen mussten, spätestens seit Gaucks Besuch aber ist auch denen, die früher abseits standen, klar, dass in Stukenbrock der richtige Platz für eine große Gedenkstätte ist. Sie dürfte nach ihrer Vollendung übrigens eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Aussöhnung zwischen den früheren Kriegsgegnern Deutschland und Russland spielen. Zur Geschichte des Stukenbrocker Lagers gehört die Nutzung des Geländes nach dem Krieg. Erst Internierungslager für Nazis, dann Heimstätte für Flüchtlinge aus dem Osten - auch das sind Kapitel einer erinnerungswürdigen Historie von OWL. Dass der Rietberger André Kuper seine neue Funktion als Landtagspräsident nutzt, um eine überparteiliche und auch fachliche Allianz für die Weiterentwicklung zu einer Gedenkstätte von nationaler Bedeutung zu schmieden, dürfte für die Stukenbrocker Initiative einen Durchbruch bedeuten.
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