Regensburg (ots) - In Litigation-PR sollte ein karrierebewusster Rechtsanwalt heute ebensofit sein wie in Gesetzestexten und Strafprozessordnung. Kanzleien versuchen, durch strategische Pressearbeit die Öffentlichkeit und den Ausgang des juristischen Verfahrens im Sinne ihres Mandanten zu beeinflussen. Das ist legitim, zumal in Zeiten, wo auch die Staatsanwaltschaften so offensiv an die Öffentlichkeit gehen, wie es vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Unproblematisch ist es nicht. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich alle Verfahrensbeteiligten von Medienberichten in irgendeiner Weise beeinflussen lassen. Ob Laienrichter, Zeugen oder sogar Richter: Die Berichterstattung im Vorfeld und während eines Prozesses beeinflusst maßgeblich die Atmosphäre im Gerichtssaal, schafft Druck in vielerlei Richtungen. Ob Wolbergs' Anwälte gut beraten sind, so früh zum Angriff zu blasen, wird sich zeigen. Wolbergs hat nichts zu verlieren, weil für ihn alles auf dem Spiel steht. Auch deshalb rollt der PR-Zug an. Ein juristischer Sieg, sagt der Rechtsanwalt und Litigation-PR-Experte Prof. Per Christiansen, ist kein Garant dafür, dass der eigene Mandant wirklich gewonnen hat.
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