Essen (ots) - Die Sache mit dem Klimaschutz ist nun eine tückische. Natürlich weiß man, was gut fürs Klima ist: weniger Autofahren, seltener fliegen - und sicher - häufiger auf Fleisch verzichten. Auf Rindfleisch etwa, immerhin ist das von den zwölf Millionen hierzulande gehaltenen Rindern ausgestoßene Methan ein Klimaschadstoff wie CO2, das Autos und Flieger ausstoßen.
Das weiß man und sicher noch einiges mehr über Klimaschutz - trotzdem ist jedes vierte neu zugelassene Fahrzeug in Deutschland ein SUV, hat der Flugverkehr in der EU ein Rekordjahr hinter sich, ist die Nachfrage nach Rindfleisch so hoch, dass Ober-Schlachter Clemens Tönnies jüngst von einer Trendwende zum Rindfleisch schwärmte. Wissen mag ja Macht sein - mächtiger sind oft Gewohnheit, Bequemlichkeit und Anspruchsdenken.
Auch in der Weltgemeinschaft. Es ist gerade zwei Jahre her, dass 195 Nationen mit dem Pariser Klimavertrag das bis dato weitgehendste Abkommen in der Klimadiplomatie vorlegten. Im Wissen um Dürren, Wetterextreme und steigende Meeresspiegel erklärten die Staatschefs, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius halten zu wollen. Und heute? Die CO2-Konzentration hat einen neuen Rekordwert erreicht, dem US-Präsidenten ist das alles viel zu beschwerlich und nicht einmal das von der einstigen "Klimakanzlerin" regierte Deutschland wird seine Ziele einhalten können. Noch so viel Wissen um nötige Veränderungen hilft eben nicht, wenn daraus kein entschiedenes Handeln folgt.
Der heute beginnenden Weltklimakonferenz in Bonn fällt daher eine besondere Rolle zu: Anders als in Paris geht es hier nicht um große Töne, sondern ums Kleingedruckte - ein Arbeitstreffen, um den im Klimavertrag abgesteckten Rahmen mit konkreten Regeln zu untermauern. Darin, diese Regeln auch verbindlich zu machen, liegt eine Chance, die unser Klima längst verdient hat.
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Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de
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Auch in der Weltgemeinschaft. Es ist gerade zwei Jahre her, dass 195 Nationen mit dem Pariser Klimavertrag das bis dato weitgehendste Abkommen in der Klimadiplomatie vorlegten. Im Wissen um Dürren, Wetterextreme und steigende Meeresspiegel erklärten die Staatschefs, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius halten zu wollen. Und heute? Die CO2-Konzentration hat einen neuen Rekordwert erreicht, dem US-Präsidenten ist das alles viel zu beschwerlich und nicht einmal das von der einstigen "Klimakanzlerin" regierte Deutschland wird seine Ziele einhalten können. Noch so viel Wissen um nötige Veränderungen hilft eben nicht, wenn daraus kein entschiedenes Handeln folgt.
Der heute beginnenden Weltklimakonferenz in Bonn fällt daher eine besondere Rolle zu: Anders als in Paris geht es hier nicht um große Töne, sondern ums Kleingedruckte - ein Arbeitstreffen, um den im Klimavertrag abgesteckten Rahmen mit konkreten Regeln zu untermauern. Darin, diese Regeln auch verbindlich zu machen, liegt eine Chance, die unser Klima längst verdient hat.
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