Düsseldorf (ots) - Die Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer sind in NRW noch nicht beschlossen, da setzt die Ministerin schon ein dickes Fragezeichen dahinter. Der Erfolg des Modells in Baden-Württemberg soll nun Messlatte sein. Im Grundsatz ist das zu begrüßen - warum etwas einführen, das anderswo Probleme verursacht? Politisch jedoch ist der Vorstoß heikel, aus mehreren Gründen. Erstens: Es wird dauern, länger als ein Semester, bis im Südwesten belastbare Zahlen vorliegen, ob die Gebühr Talente abschreckt. Das könnte das neue Hochschulgesetz in NRW verzögern. Zweitens: Die Gebühren nun mit einer Bedingung zu versehen, erinnert an die leidige Eierei der CDU, die erst Gebühren wollte, dann lieber nicht, am Ende dann doch wieder, aber nur für Ausländer. Drittens: Die Bedingung hätte man in den Koalitionsvertrag schreiben sollen. So ist sie ein Affront gegen die FDP. Und viertens: Die Gebührenfrage ist ein Gradmesser, wie ernst das Versprechen von mehr Autonomie gemeint ist. Schwarz-Gelb sollte den Hochschulen freistellen, ob und von wem sie Geld verlangen. Wenn Unis und FHs selbst am besten wissen, was gut für den Wissensstandort NRW ist - und dafür spricht vieles -, darf man ihnen diese Verantwortung zumuten.
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