Kommunikation unter Jugendlichen dauert immer länger. "Die Grenzen zwischen Kontakt und Nichtkontakt verflüssigen sich, Konversationen spinnen sich über Stunden und Tage fort", sagte der Kommunikationswissenschaftler Christoph Klimmt von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover der Wochenzeitung "Die Zeit".
Das Phänomen betrifft ganze Alterskohorten, da Smartphones binnen zehn Jahren fast flächendeckend verbreitet haben. 95 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen inzwischen ein Smartphone. "Kommunikation wird zum Dauerzustand", sagte Klimmt. "Für Heranwachsende ist das eine potenzielle Bedrohung", sagte der Medienforscher der "Zeit" in Bezug auf die ständige Möglichkeit einer Gegenüberstellung mit Freunden im Digitalen.
"Die Momente, da sich junge Menschen mit anderen vergleichen, haben sich vervielfacht", sagte der Medienforscher. Klimmt hat zusammen mit dem Mannheimer Psychologen Peter Vorderer im Herbst den Sammelband "Permanently Online, Permanently Connected" zum Thema veröffentlicht.