Hagen (ots) - Bahnbrechend Neues hat der OECD-Ländervergleich in Sachen Gesundheit nicht erbracht, eher Gewissheiten bestätigt: Das deutsche Gesundheitssystem ist vergleichsweise teuer, aber auch - bei aller berechtigten Kritik - vergleichsweise gut. Die Debatte zur "Über-, Unter- und Fehlversorgung im deutschen Gesundheitssystem", ein Begriff, den der Gesundheits-Sachverständigenrat zu Beginn dieses Jahrhunderts geprägt hat, wird längst nicht mehr so emotional geführt wie noch vor einigen Jahren. Ja, es läuft nicht alles rund in unseren Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken, man könnte einiges besser organisieren, auch preiswerter. Aber die Ergebnisse sind auch nicht so schlecht, gerade im Vergleich mit anderen Industriestaaten. Ein wenig Gelassenheit ist eingekehrt. Umgekehrt gilt: Das Lob der OECD-Studie ist nun kein Grund, sich zurückzulehnen. Über-, Unter- und Fehlversorgung, das heißt etwa: Wir haben auf dem Land zu wenig, in vielen Städten dafür zu viele Ärzte, außerdem fehlen vor allem Allgemeinmediziner. Das Problem ist drängend und keineswegs gelöst, auch wenn es Lösungsansätze gibt. Für die Politik und Medizinfunktionäre bleibt noch vieles zu tun.
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