Die FDP ist dem Eindruck entgegen getreten, nur die Grünen machten in den Sondierungsgesprächen Kompromiss-Angebote und die anderen Parteien reagierten darauf nicht. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Marco Buschmann, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.): "Das ist eine klassische Wahrnehmungsverzerrung. Jeder sieht nur, was er selbst für die Verhandlungen tut. Aber auch wir haben schon einiges abgeräumt, etwa die große Steuerreform mit einem Entlastungsvolumen von 30 bis 40 Milliarden Euro. Die Grünen können beruhigt sein: Es tun auch andere etwas."
Buschmann sagte der F.A.S. zum Verlauf der Gespräche in der vorigen Wochen, es habe da "teilweise überzogene Erwartungshaltungen" gegeben.
"Dabei kommen wir nach der Stoffsammlung und der fachlichen Verdichtung erst jetzt in die Phase der eigentlichen politischen Verhandlungen." Buschmann kündigte an: "Man kennt das ja von Hausarbeiten: Je näher der Abgabetermin rückt, desto größer wird die Produktivität." Schwierig würden die Gespräche jedenfalls, so der FDP-Politiker: "Da sitzen lauter intelligente und gebildete Leute am Tisch, die sachlich ihren Punkt machen. Aber man kann bei aller Sympathie die schwierigen Punkte nicht einfach weglächeln."