Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, glaubt nicht, dass der US-Präsident dem weltweiten Klimaschutz schadet. Der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) sagte Brown: "Trump ist selbst Teil eines dialektischen Prozesses. Mit seinen widersprüchlichen Zügen bringt er andere dazu, ihre Anstrengungen gegen den Klimawandel noch zu steigern, in Amerika wie auf der ganzen Welt. Er hat deshalb nichts verlangsamt, sondern alle anderen stimuliert, selbst mehr gegen den Klimawandel zu tun."
Der Demokrat Brown ist beim Klimaschutz der Gegenspieler des Republikaners Trump. Nachdem Trump im Juni seine Absicht bekanntgegeben hatte, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen, gründete der kalifornische Gouverneur eine Allianz mit zwölf weiteren Bundesstaaten.
Schon 2015 hatte er gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg und zehn weiteren Partnern ein internationales Bündnis substaatlicher Regionen und Metropolen für den Klimaschutz ins Leben gerufen. Diese "Under2 Coalition" verschmolz am Samstag am Rande der UN-Klimakonferenz in Bonn mit einer weiteren Gruppe und besteht nun weltweit aus gut 200 Partnern. Sie repräsentieren nach Browns Angaben 1,3 Milliarden Menschen und ein Drittel der globalen Wertschöpfung, wie die F.A.S. weiter berichtete. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte der F.A.S., das Klimabündnis könne helfen, die innenpolitische Blockade in den Vereinigten Staaten beim Klimaschutz zu überwinden.
"Wir wollen ja gerade zeigen, dass unser Weg erfolgreich ist und eine Rückkehr zur Kohle keinen Sinn ergibt. Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz haben wir in Deutschland die Windkraft marktfähig gemacht, weil Windenergie heute mit Strom aus neuen konventionellen Kraftwerken konkurrieren kann. So kann man regressive Tendenzen, für die Trump steht, einfach unterlaufen", so Kretschmann.