Peter Steudtner will auch nach seiner Haft in der Türkei weiter Menschenrechtsaktivisten unterstützen. "Wie sich das ausrichtet im nächsten halben Jahr, das weiß ich noch nicht", sagte Steudtner zweieinhalb Wochen nach seiner überraschenden Freilassung der rbb-"Abendschau".
"Das hängt sicherlich auch vom Ausgang des Prozesses am 22. November ab." Er sei im türkischen Gefängnis in Siliviri nie misshandelt worden: "Es war zumeist sehr, sehr respektvoll", so Steudtner. "Klar nehme ich die schrecklichen Situationen mit, wie die Verhaftung oder die erste Gerichtsverhandlung, die sich ja wirklich über 15 Stunden gezogen hat. Gleichzeitig nehme ich auch unheimlich viel Solidarität mit", berichtet Steudtner in der Abendschau.
Sowohl seine Mitgefangenen hätten sich für ihn eingesetzt, als auch Menschenrechtler in der Türkei und Deutschland. Auch die Anteilnahme in Berlin habe er gespürt. Briefe, die ihm ins türkische Gefängnis geschickt wurden, habe er noch nicht bekommen und lesen können. "Aber auch die Anwaltsbesuche, die ich hatte, jede Woche eine Stunde, diese tollen Anwältinnen und Anwälte haben mir erzählt, was gerade passiert. Dort und dort gibt es Mahnwachen, dort und dort haben Menschenrechtsorganisationen vor der UN den Fall eingebracht. Das trägt."