Hagen (ots) - So mancher Beschäftigte mag sich in einer Zeitreise in die Vergangenheit wähnen: Der Achtstundentag, als Höchstgrenze für die tägliche Arbeitszeit, ist in vielen Branchen längst weit entfernt von jeder Wirklichkeit. Vollzeitbeschäftigte arbeiten in Deutschland durchschnittlich fast 42 Stunden an fünf Arbeitstagen, also länger als acht Stunden am Tag. Anzunehmen ist, dass dabei Dinge wie das schnelle Checken dienstlicher Mails am frühen Morgen oder späten Abend noch gar nicht mit erfasst sind. Wozu die Wirtschaftsweisen aufrufen, ist vielfach längst Realität - Arbeitszeitgesetze hin oder her. Was die Forderung nicht weniger sinnvoll macht. Zumal es weiterhin erheblichen Widerstand gibt, besonders seitens der Gewerkschaften. Interessant ist, dass die Wirtschaftsweisen ausdrücklich keine generell längeren Arbeitszeiten fordern, sondern nur deren Flexibilisierung. So weit entfernt liegen sie damit nicht von der IG Metall, die sich aktuell für eine zeitlich begrenzte 28-Stunden-Woche stark macht. Solange Flexibilisierung der Arbeitszeit nicht einher geht mit deren automatischer Ausweitung, sollten Beschäftigte und auch die Gewerkschaften mit solchen Forderungen leben können.
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