Liebe Leserin, lieber Leser,
die K+S Aktie hatte ich in meinem kostenpflichtigen Newsletter Variante ("Klartext Premium" für 35,70 inkl. MwSt./Monat, Details unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) als Short-Kandidaten besprochen - Ziel etwas unter 20 Euro. Ich zitiere daraus mich selbst:
Insofern fand ich das eher enttäuschend, dass K+S erst ab 2019 einen "freien positiven Cash Flow" erreichen will. Wann, wenn nicht jetzt direkt nach Inbetriebnahme des Werks Bethune, kann ein solcher "freier positiver Cash Flow" erreicht werden?
Das Ziel von Notierungen unter 20 Euro wurde dann am Mittwoch erreicht, als die Aktie mit einem Minus von 1,05 Euro (rund -5,1%) auf 19,49 Euro aus dem Xetra-Handel ging.
Es lässt sich eben auch mit fallenden Kursen Geld verdienen.
K+S: Im dritten Quartal XXX
Am Mittwoch stand die K+S Aktie wohl kaum zufällig unter Druck - denn an dem Tag veröffentlichte das Unternehmen die Zahlen zum dritten Quartal bzw. die 9-Monats-Zahlen. Die sahen soweit ganz ok aus, hier die Zahlen für das dritte Quartal: Umsatzanstieg von 6% auf 727 Mio. Euro. Doch das Ebit I (Ebit = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bleibt mit 12 Mio. Euro weiter recht niedrig. Um das einzuordnen: Für das Gesamtjahr prognostiziert K+S ein Ebit I von 260-360 Mio. Euro. Bei K+S gefällt mir nicht, dass das Unternehmen von zwei Faktoren abhängt, die es nicht (bzw. kaum) beeinflussen kann: 1. Kalipreis, 2. Wetter.
Kalipreis ist klar, aber Wetter? Deshalb: Der Geschäftsbereich Salz profitiert dann, wenn es in Europa einen kalten Winter gibt, da dann die Nachfrage nach Auftausalz wahrscheinlich steigt. Dieser Geschäftszweig ist nicht entscheidend, aber durchaus ein Faktor. Und da las ich im Hinblick auf die Prognose für das Gesamtjahr diese Worte: Die "Chance eines über dem langjährigen meteorologischen Durchschnitt liegenden Winters". Kein Witz.
Bedeutet: Wenn der Winter kälter als im Durchschnitt ist, dann wirkt sich das positiv auf den Geschäftsbereich "Salz" aus. Doch wenn ein Unternehmen von solchen externen, nicht beeinflussbaren Faktoren abhängig ist (bzw. guter Draht zu Petrus?), dann wird es für mich eher zum Glücksspiel. Warmer Winter, sinkende Gewinne, kalter Winter, steigende Gewinne? Hier wären möglicherweise Meteorologen als Analysten eher gefragt als Wirtschaftswissenschaftler?
Dann der Blick auf Symrise:
Zu den Aktien, die jüngst ein neues Allzeithoch markieren konnten, gehört Symrise - auch wenn es in den vergangenen Handelstagen mit dem Kurs dann wieder ein kleines Stückchen nach unten ging, siehe Chart:
Chart Symrise Aktie
Quelle: tradingview.com
Auf 12-Monats-Sicht liegt der Titel aktuell mit rund 25% im Plus. Die jüngsten Quartalszahlen sahen ganz gut aus. Die Eckdaten: Im dritten Quartal 2017 sind die Umsätze bei Symrise (die u.a. Aromen künstlich herstellen) um 9,1% gestiegen. Interessantes Detail: Dieses Wachstum lag über dem für den gesamten 9-Monats-Zeitraum 2017. Mit anderen Worten: Zuletzt hat sich das Wachstum beschleunigt. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag das Plus in den ersten drei Quartalen allerdings nur bei 1,0%. Vielleicht hatte der Aktienkurs deshalb leicht verschnupft reagiert.
Symrise: Ebitda-Marge über 20%
Doch hier soll nicht auf hohem Niveau gejammert werden, denn die Ebitda-Marge von 21,3% sieht gut aus und in absoluten Zahlen lag das Ebitda in den ersten drei Quartalen bei 485,2 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund bestätigte Symrise die Prognose für das Gesamtjahr. Nunja, die sieht auch konservativ aus und das ist wohl kaum zu weit aus dem Fenster gelehnt. So soll das Marktwachstum von rund 3% übertroffen werden und die Ebitda-Marge soll bei mindestens 20% liegen. Klingt alles nett und schön - doch das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie (im Bereich 30) ist mir persönlich hier zu hoch.
Und hier noch das Zitat zum Tag: "Ungesäte Saat geht nicht auf." Japanisches Sprichwort
Mit herzlichem Gruß und erholsames Wochenende!
Ihr
Michael Vaupel