Düsseldorf (ots) - Mit dem Urteil gegen Ratko Mladic ging der letzte Kriegsverbrecherprozess vor dem UN-Tribunal in Den Haag zu Ende. Die Bilanz fällt zwiespältig aus. Jedoch geht die oft gehörte Kritik, die Verfahren hätten nichts zur Versöhnung der verfeindeten Völker beigetragen, daneben: Das Gericht war für Aufklärung von Kriegsverbrechen und Rechtsprechung zuständig, nicht für Versöhnungspolitik. Ohne dieses Tribunal wären Männer wie Radovan Karadzic oder Ratko Mladic, die für die schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit 1945 verantwortlich sind, sowie Dutzende ihrer Gefolgsleute nie vor Gericht gekommen. Ohne dieses Gericht wäre der gewaltsame Tod von 100.000 Menschen ungesühnt geblieben. Ob dies zur Versöhnung beigetragen hätte, darf stark bezweifelt werden. Das Fazit bleibt indes frustrierend: Bei der Aussöhnung sind die ex-jugoslawischen Staaten 22 Jahre nach Kriegsende kaum weitergekommen. Die westlichen Mächte trifft dabei keine geringe Mitschuld: Ihr abgeflautes Interesse am Balkan steht im krassen Gegensatz zu dessen geopolitischer Brisanz für Europa.
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