Bielefeld (ots) - Die Welt ist seit gestern eine andere, keine bessere. Nordkoreas neue Rakete vom Typ Hwasong-15 hat eine Reichweite von 13.000 Kilometern. Wenn Kim Jong Un, den Donald Trump »kleinen Raketenmann« nennt, wollte, könnte er das Ferienanwesen des US-Präsidenten in Florida treffen.
Natürlich scheint dieses Szenario unwahrscheinlich, weil es erstens Abwehrtechnik gibt und zweitens Selbstmord wäre. Aber allein das Wissen um die Möglichkeit eines Angriffs aus Nordkorea auf amerikanisches Festland löst in den USA ein Gefühl der Verwundbarkeit aus - bei Menschen und Politikern.
Die jüngste Provokation aus Pjöngjang hat eine andere Kategorie als die Raketentests zuvor. Nordkorea schickt sich an, militärisch auf eine Stufe mit China, Russland und den USA zu steigen - hat allerdings noch nicht nachgewiesen, dass seine interkontinentalen Trägerraketen schwere Atomsprengköpfe zielsicher transportieren können.
Donald Trump hat gestern zurückhaltend reagiert. Der Mann, der in dem Ruf steht, sich leicht provozieren zu lassen, hat seine bei den Vereinten Nationen ausgesprochene Drohung der »totalen Zerstörung« des stalinistischen Regimes noch nicht wiederholt.
Der US-Präsident dürfte klug genug sein, um eines zu wissen: Für diesen Konflikt kann es keine militärische Lösung geben. Andererseits hat er mehrfach vollmundig erklärt, dass er genau das nicht zulassen werde, das gerade geschehen ist: die direkte Bedrohung der USA durch Kim Jong Un.
Das ist Trumps Dilemma: Wenn er seinen Worten Taten folgen lässt, um als Person glaubwürdig zu bleiben, entfacht er mit ziemlicher Sicherheit einen Krieg von unabsehbarer Tragweite - technologisch wie geografisch.
Nun sollen wieder einmal die Sanktionen verschärft werden. Das ist nicht mehr als ein Reflex, der die ganze Ratlosigkeit im Umgang mit den Steinzeit-Kommunisten zeigt. Aber mehr ist im Moment nicht drin, auch weil Russland und China eigene Interessen verfolgen. Beide Staaten haben eine Landgrenze mit Nordkorea. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie die Militärtechnologie für das Raketenprogramm geliefert haben. Raketenexperten wie der Raumfahrttechnik-Professor Robert Schmucker von der Technischen Universität (TU) München verdächtigen Russland nicht als Staat, sondern Kriminelle aus der Armee.
Wie dem auch sei: Um den Konflikt zu beruhigen, braucht es ein internationales Abkommen, ähnlich dem mit Iran. Das ist alles andere als optimal, aber eben besser als nichts.
Nordkorea muss aufhören, seine Nachbarn zu bedrohen, und soll seinerseits sicher sein, nicht angegriffen zu werden. Klingt einfach, ist es aber nicht. Weil niemand weiß, ob Kim Jong Un auf seine Drohgebärden zu verzichten bereit ist.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
Natürlich scheint dieses Szenario unwahrscheinlich, weil es erstens Abwehrtechnik gibt und zweitens Selbstmord wäre. Aber allein das Wissen um die Möglichkeit eines Angriffs aus Nordkorea auf amerikanisches Festland löst in den USA ein Gefühl der Verwundbarkeit aus - bei Menschen und Politikern.
Die jüngste Provokation aus Pjöngjang hat eine andere Kategorie als die Raketentests zuvor. Nordkorea schickt sich an, militärisch auf eine Stufe mit China, Russland und den USA zu steigen - hat allerdings noch nicht nachgewiesen, dass seine interkontinentalen Trägerraketen schwere Atomsprengköpfe zielsicher transportieren können.
Donald Trump hat gestern zurückhaltend reagiert. Der Mann, der in dem Ruf steht, sich leicht provozieren zu lassen, hat seine bei den Vereinten Nationen ausgesprochene Drohung der »totalen Zerstörung« des stalinistischen Regimes noch nicht wiederholt.
Der US-Präsident dürfte klug genug sein, um eines zu wissen: Für diesen Konflikt kann es keine militärische Lösung geben. Andererseits hat er mehrfach vollmundig erklärt, dass er genau das nicht zulassen werde, das gerade geschehen ist: die direkte Bedrohung der USA durch Kim Jong Un.
Das ist Trumps Dilemma: Wenn er seinen Worten Taten folgen lässt, um als Person glaubwürdig zu bleiben, entfacht er mit ziemlicher Sicherheit einen Krieg von unabsehbarer Tragweite - technologisch wie geografisch.
Nun sollen wieder einmal die Sanktionen verschärft werden. Das ist nicht mehr als ein Reflex, der die ganze Ratlosigkeit im Umgang mit den Steinzeit-Kommunisten zeigt. Aber mehr ist im Moment nicht drin, auch weil Russland und China eigene Interessen verfolgen. Beide Staaten haben eine Landgrenze mit Nordkorea. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie die Militärtechnologie für das Raketenprogramm geliefert haben. Raketenexperten wie der Raumfahrttechnik-Professor Robert Schmucker von der Technischen Universität (TU) München verdächtigen Russland nicht als Staat, sondern Kriminelle aus der Armee.
Wie dem auch sei: Um den Konflikt zu beruhigen, braucht es ein internationales Abkommen, ähnlich dem mit Iran. Das ist alles andere als optimal, aber eben besser als nichts.
Nordkorea muss aufhören, seine Nachbarn zu bedrohen, und soll seinerseits sicher sein, nicht angegriffen zu werden. Klingt einfach, ist es aber nicht. Weil niemand weiß, ob Kim Jong Un auf seine Drohgebärden zu verzichten bereit ist.
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