Berlin (ots) - Die Fragen und Forderungen, die der Brief stellt, sind berechtigt. Fast ein Jahr lang hat die Öffentlichkeit jetzt dabei zugeschaut, wie das Behördenversagen vom Breitscheidplatz Stück für Stück offenbar wurde. Die Vorwürfe, die der Brief an die Kanzlerin richtet, wirken zunächst überzogen. Schließlich ist sie nicht allein und persönlich für das Behördenversagen verantwortlich. Aber sie steht natürlich symbolisch dafür - ebenso wie für die Ausweichmanöver der Politik. Merkel überließ den direkten Kontakt zu den Trauernden und Verletzten dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, empfahl später Kurt Beck. Dass sie nun kurzfristig doch Zeit für ein Treffen hat, zeugt nicht unbedingt von Gespür für den richtigen Zeitpunkt, sondern von einem sicheren Blick für das hellste Scheinwerferlicht.
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