Düsseldorf (ots) - Europäer wünschen sich die Fortsetzung der großen Koalition, weil sie angesichts anstehender Reformen kein schwankendes und schwächelndes Deutschland gebrauchen können. Die Regierung in Berlin unter Angela Merkel soll möglichst schnell zu alter Stabilität und Durchsetzungskraft zurückfinden. Doch das wird eine Weile dauern. Die SPD muss ihre parteiinternen Kritiker davon überzeugen, dass sie in einer dritten Regierung unter dieser Bundeskanzlerin nicht wieder das Risiko einer weiteren Schrumpfung eingeht. Ein Neuanfang muss her. Was schwierig wäre, wenn die nächste große Koalition gleich von drei angeschlagenen Parteivorsitzenden geführt würde. Doch die Nachfolgedebatte um Merkel nach 17 Jahren CDU-Vorsitz hat begonnen, ebenso die um SPD-Chef Martin Schulz, der noch nicht einmal ein Jahr im Amt ist. Und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer erkämpft sich gerade seinen Verbleib im Amt, in dem er als bayerischer Ministerpräsident abdankt. Selbst wenn alle drei dem Gegenwind standhalten, sagt das noch nichts über die Stabilität einer gemeinsamen Regierung aus.
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