Düsseldorf (ots) - Doppelspitzen waren bei der CSU noch nie Hinweise auf Erfolg oder Niederlage. Regierungschef Alfons Goppel und Parteichef Franz Josef Strauß modernisierten Bayern, Günther Beckstein und Erwin Huber funktionierten weniger gut. Auch zwischen Markus Söder und Horst Seehofer hat es oft gekracht. Der gefühlige Versöhnungsparteitag wirkte aufgesetzt. Einen Teil seiner Kraft wird das neue Führungs-Duo brauchen, um im Bayern-Wahlkampf die Beißreflexe zu unterdrücken. Dass er mühsam um Applaus werben musste, während Söder für ähnliche Sätze der Beifall zuflog, dürfte Seehofer genau registriert haben. Die aus seiner vormaligen unangefochtenen Übermacht erwachsenden abrupten Positionswechsel dürfte er sich künftig verkneifen. Auf der anderen Seite ist Söder inhaltlich kaum festgelegt. Er versteht sich als pragmatischer Problemlöser und will die "demokratische Rechte" einbinden. Dafür braucht er vor allem in der Gerechtigkeits- und Sozialpolitik Seehofers Profil. Die Frage ist, ob der CSU-Chef das bei einer neuen Regierungsrunde mit der SPD im Bund liefern kann.
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