Regensburg (ots) - Donald Trumps Nationale Sicherheitsstrategie markiert eine Zäsur in der Geschichte der USA. Das Dokument verabschiedet sich von sieben Jahrzehnten erfolgreicher Außen- und Sicherheitspolitik, die auf dem Prinzip der internationalen Zusammenarbeit in einem dichten Netz multilateraler Organisation gründete. Trump kehrt zur klassischen Großmächtepolitik des 19. Jahrhunderts zurück, in der Nationen miteinander konkurrieren. Die Nationale Sicherheitsdoktrin ist wichtig, weil sie erstmals Trumps "Amerika First"-Sicherheitspolitik durchbuchstabiert. Dabei heraus kam eine Hitparade seiner Lieblingsthemen, die von der Mauer über Protektionsmus bis hin zu militärischer Hochrüstung reichen. Es ist ein akzentuiert nationalistisches Programm. Trump macht ernst mit seinem Wahlkampfprogramm, in dem er nicht weniger als eine Politik der Alleingänge versprochen hatte. Mit dem Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen, der Anerkennung Jerusalems und demnächst vielleicht auch in Nordkorea stellt der US-Präsident genau das unter Beweis. Trump positioniert sich als Totengräber der liberalen Weltordnung, die er durch bilaterale Vereinbarungen souveräner Staaten ersetzen will. Aus Kooperation kann in diesem Weltbild schnell Konfrontation werden. Statt freiem Handel könnten bald Zollschranken den Wohlstand der Nationen bedrohen.
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