Frankfurt (ots) - In der BASF wird Tradition groß geschrieben. Es hat in der Geschichte des vor mehr als 150 Jahren gegründeten Chemiekonzerns noch kein externer Manager an die Vorstandsspitze geschafft. Die Mitglieder der obersten Führungsriege haben in der Regel ihre gesamte Laufbahn im Unternehmen verbracht. So bringen die acht amtierenden Vorstände gemeinsam 200 BASF-Berufsjahre zusammen, was in einem Unternehmensumfeld mit oft abrupten Revirements Seltenheitswert hat. Und in guter Tradition wechselt der CEO nach dem Ausscheiden aus dem operativen Geschäft an die Aufsichtsratsspitze, was allerdings nicht nur in der BASF, sondern in der deutschen Chemie verbreitete Praxis ist. Ein Traditionsbruch wird schon aufgerufen, wenn mal kein Chemiker oder Naturwissenschaftler das Zepter übernimmt.
Mit dem eingeläuteten Führungswechsel hält BASF an bewährten Formeln fest. Der künftige Konzernchef Martin Brudermüller war schon für die turnusmäßige CEO-Neubesetzung 2011 im Rennen, verlor aber gegen den damaligen Finanzvorstand Kurt Bock, der nun nach den gesetzlich vorgesehenen zwei Jahren Abkühlung für den Aufsichtsrat nominiert ist. Brudermüller, der zwischenzeitlich als potenzieller Linde-Chef gehandelt wurde, bekommt die Chance, nach mehr als zehn Jahren Vorstandstätigkeit und langer Zeit als Vize nochmal in der Spitzenposition zu zeigen, was er drauf hat. Der hemdsärmelig auftretende Manager, der ungern eine Krawatte umbindet, hatte sein Meisterstück mit dem Aufbau des Geschäfts in China abgeliefert und zuletzt als Chief Technology Officer die Innovationen im Konzern forciert. Er war bei der letzten CEO-Krönung 2010 mit 49 (!) der Jüngste in der Führungsriege und galt damals vermutlich als noch nicht "reif" für den Job.
BASF hält sich zugute, die Eigengewächse im Top-Management von langer Hand aufzubauen, sie im Konzern um die Welt zu schicken und die Funktionen, regionalen Zuständigkeiten und Spartenverantwortlichkeiten auch noch im Vorstand immer wieder neu zu ordnen. Damit wehrt man den Vorwurf ab, im eigenen Saft zu schmoren.
Von Investorenseite wurde indes in den vergangenen Jahren immer wieder bemängelt, dass BASF sich zu wenig ins M&A-Getümmel mischt und in der Konsolidierung der Branche am Rand steht. Dem muss der Vorstand auch in neuer Aufstellung etwas entgegensetzen. Denn sonst könnte der Eindruck entstehen, es fehlt doch frischer Wind von draußen.
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BASF hält sich zugute, die Eigengewächse im Top-Management von langer Hand aufzubauen, sie im Konzern um die Welt zu schicken und die Funktionen, regionalen Zuständigkeiten und Spartenverantwortlichkeiten auch noch im Vorstand immer wieder neu zu ordnen. Damit wehrt man den Vorwurf ab, im eigenen Saft zu schmoren.
Von Investorenseite wurde indes in den vergangenen Jahren immer wieder bemängelt, dass BASF sich zu wenig ins M&A-Getümmel mischt und in der Konsolidierung der Branche am Rand steht. Dem muss der Vorstand auch in neuer Aufstellung etwas entgegensetzen. Denn sonst könnte der Eindruck entstehen, es fehlt doch frischer Wind von draußen.
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