Düsseldorf (ots) - Der erste Versuch, das Sprachniveau der Kita-Kinder zu testen, ist krachend gescheitert. Die Methode, über ein "Mensch ärgere Dich nicht"-Spiel etwas zur Sprachkompetenz der Kleinen zu erfahren, war offenbar kaum ausgereift. Auch andere Bundesländer verzichten auf diesen zweifelhaften Test. Familienminister Stamp wagt nun einen erneuten Anlauf. Das ist an sich zu loben. Allerdings darf er die Fehler des ersten Versuchs nicht wiederholen. Und seinen Äußerungen ist zu entnehmen, dass es bislang noch keinen zuverlässigen Sprachtest für Kita-Kinder gibt. Der ist aber nötig, um wirklich den Stand abzubilden und daraus Konsequenzen zu ziehen. Es gilt also wieder einmal die Devise, Gründlichkeit und Verlässlichkeit vor Schnelligkeit. Stamp will die Sprachförderung auf ein ganz neues Niveau heben. Das ist auch bitter nötig. In Nordrhein-Westfalen hat jedes dritte Kind einen Migrationshintergrund, die Flüchtlinge noch nicht einmal mitgerechnet. Hier ist die deutsche Sprache nicht selbstverständlich. Und auch bei deutschen Kindern gibt es gravierende Mängel bei der Sprachkompetenz. Stamp tut gut daran, dieses Problem zum Schwerpunkt zu machen. Und er wird sich daran messen lassen müssen.
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