Hagen (ots) - Die Klagen sind nicht neu. Aber sie werden dramatischer: In der Kranken- und in der Altenpflege können immer mehr Stellen nicht besetzt werden. Ohne gravierende Veränderungen wird sich der jetzt schon spürbare Notstand zu einer flächendeckenden Krise entwickeln. Denn was die wichtigen helfenden Berufe so unattraktiv macht, ist nicht nur die zu geringe Bezahlung. Mindestens genauso leiden die Alten- und Krankenpfleger darunter, dass sie wegen der schlechten Besetzung die ihnen anvertrauten Menschen nicht angemessen versorgen können. Deshalb steigen noch mehr aus, und die Verbliebenen bekommen noch mehr Stress, haben noch weniger Zeit für Zuwendung über das absolut Notwendige hinaus. Eine akademische Pflegeausbildung wird zu höherem Ansehen beitragen und eine bessere Bezahlung nach sich ziehen. Aber das kann nicht für alle die Lösung sein. Nötig sind auch gesetzlich vorgeschriebene, feste Betreuungsschlüssel. Das ist mangels Bewerbern nicht von heute auf morgen umzusetzen und wird sehr viel Geld kosten. Dies in den kommenden Jahrzehnten im Haushalt bereitzustellen, wäre eine schöne Aufgabenstellung für die in Kürze beginnenden Koalitionsverhandlungen. In denen könnte auch darüber nachgedacht werden, wie sinnvoll es ist, dass internationale Konzerne gute Profite mit deutschen Altenheimen machen, und ob nach der Phase des Privatisierungswahns der Staat nicht wieder mehr Verantwortung für die Schwächsten der Gesellschaft übernehmen muss. Unser Interesse daran müssen wohl auch wir Bürger künftig noch deutlicher machen.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/nr/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/nr/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
© 2017 news aktuell