Hagen (ots) - Auch das ist eine Folge der Ankündigung von Donald Trump, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen: Der Likud fühlt sich ermutigt, das seit Jahrzehnten besetzte Westjordanland faktisch zu annektieren. Das geht wohl auch Premier Netanjahu, der den weltweit kritisierten jüdischen Siedlungsbau in palästinensischen Gebieten gefördert hat, zu weit. Aber schon die Absicht heizt den Dauerkonflikt weiter an. Die Zwei-Staaten-Lösung, die riskant und kompliziert würde, aber als einzig mögliche Friedenschance gilt, wäre endgültig tot. Und die Alternative, allen Palästinensern in einem Groß-Israel volle Bürgerrechte zu gewähren, kann sich der Staat nicht leisten, weil die Juden dann in die Minderheit gerieten. Jetzt herrscht, anders als Boykott-Propagandisten tönen, keine Apartheid. Der Vorwurf verharmlost nachträglich die weißen Rassisten in Südafrika. Aber auch Freunde Israels sehen die Politik der Provokation und Konfrontation mit großer Sorge. Weil sie den Bürgern Israels nicht mehr, sondern weniger Sicherheit bringt. Weil sie Islamisten weltweit Auftrieb gibt. Weil sie in Europa noch mehr unerträglichen Antisemitismus provoziert. Das passt einigen Radikalen, die alle Juden in Israel versammeln wollen, ins Konzept. Da sind sie sich mit unseren rechten Spinnern einig.
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