Hagen (ots) - Es ist ungerecht, kontraproduktiv und rassistisch, pauschal jedem Flüchtling zu unterstellen, kriminell zu sein oder sonst irgendwie Böses im Schilde zu führen. Es ist allerdings auch umgekehrt falsch, allen, die zu uns kommen, pauschal zu unterstellen, dies nur in lauterer Absicht zu tun. Die neuste Untersuchung des Kriminologen Christian Pfeiffer belegt, dass die Zahl der polizeilich registrierten Gewalttaten in Niedersachsen in den Jahren 2014 bis 2016 um 10,4 Prozent zugenommen hat - und dieser Anstieg zu 92,1 Prozent Flüchtlingen zuzurechnen sei. Dabei schleicht sich schon die erste Unschärfe ein. Da die von Pfeiffer aufgelisteten Delikte überproportional von jungen Männern aus Nordafrika begangen wurden, die die grundgesetzlichen und völkerrechtlichen Kriterien für Flüchtlinge kaum erfüllen dürften, müsste man präziser über Gewaltdelikte von Migranten sprechen. Tatsächlich verhalten sich Menschen mit berechtigter Aussicht auf Asyl wesentlich unauffälliger und gesetzeskonformer. Als Ursache für das Verhalten der jungen Männer aus den Maghreb-Staaten hat Pfeiffer deren Perspektivlosigkeit und das Fehlen von Frauen ausgemacht und teure Rückkehrerprogramme und Familiennachzug empfohlen. Beides kann nur bei effektiven Kontrolle der EU-Außengrenzen funktionieren. Andernfalls drohen Prämien für die freiwillige Rückkehr durch Wiedereinreise zum Geschäftsmodell und der Familiennachzug zum weiteren Einwanderungsanreiz zu werden. Nur bei Anwendung anerkannter Fluchtkriterien bleiben Deutschland und Europa gesellschaftlich und materiell in der Lage, wirklich Schutzbedürftigen diesen zu bieten und Integrationsarbeit zu leisten.
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