Bielefeld (ots) - Gibt es einen Zusammenhang zwischen Radikalisierungsprozessen und Religiosität? Dieser spannenden Frage gehen Wissenschaftler der Universitäten Bielefeld und Osnabrück nach. Insbesondere haben sie dabei junge Muslime im Blick, die in jüngster Zeit in Europa immer wieder durch Gewaltakte für Schlagzeilen gesorgt haben. Es sind also gewissermaßen Schlüsselfragen unserer Zeit. Ihre Beantwortung und die richtigen Schlüsse daraus könnten uns einer Befriedung des gesellschaftlichen Zusammenlebens einen bedeutenden Schritt näherbringen. Umso erstaunlicher ist es, dass das Fehlen solider wissenschaftlicher Erkenntnisse zu diesem Themenfeld noch nicht eher dazu geführt hat, ein solches Forschungsprojekt in Auftrag zu geben. Das Bundesfamilienministerium übernimmt also eine wichtige Vorreiterrolle. Denn letztlich geht es um nichts anderes als die Frage, ob Terroristen wie jene, die das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, den Musikclub Bataclan oder den Flughafen von Brüssel angegriffen haben, eher gewöhnliche Kriminelle mit auch muslimischer Ausrichtung sind oder aus Überzeugung radikalisierte Muslime, die in den Taten einen Ausdruck ihrer religiösen Ausrichtung sehen. Die Beantwortung dieser Frage ist für die Bekämpfung des radikalen Islamismus von entscheidender Bedeutung. Insofern kann man nur hoffen, dass das Forschungsprojekt harte Antworten liefern kann.
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