Frankfurt (ots) - Drei Komma null sechs Prozent Rendite pro Jahr im optimistischen Fall, das wäre doch etwas, nicht wahr? Oder vergeht Ihnen die Lust auf den Kauf des Produkts, weil in einer Krise ein Verlust von zwanzig Komma fünf sieben Prozent per annum droht? Diese Frage dürfen sich nun die Anleger stellen, wenn sie sich über ein Investmentvehikel, in diesem Fall ein Zertifikat der sparkasseneigenen DekaBank, im Basisinformationsblatt informieren. Diverse Prozentzahlen können sie dabei der Szenarioanalyse entnehmen, zu der Anbieter seit Montag verpflichtet sind. Irgendwie sollen die bis auf die zweite Nachkommastelle genauen Schätzwerte verschiedene Produkte miteinander vergleichbar machen. Neben dem Datensalat, der sich aus der EU-Verordnung Priips ergibt, stellen die beratenden Banken seit Mittwoch im Zuge der EU-Richtlinie Mifid II viele weitere Angaben bereit. Bon appétit!
Mehr Daten zu Kosten und Renditechancen sollen Sparern die Auswahl von Finanzprodukten fortan erleichtern. Schon jetzt aber zeigt sich, dass die ausgereichten Informationen nicht nur umfassend und zum Teil widersprüchlich, sondern auch mit einem Anspruch verbunden sind, der sich in der Praxis nur begrenzt einlösen lässt: dem Wunsch nach präziser Information. Allzu leicht geht die Flut an Daten, kombiniert mit formal korrekten Hinweisen, zulasten der Verständlichkeit. Selbst die sonst zurückhaltend agierende Finanzaufsicht BaFin hatte bereits im Mai erkennen lassen, dass sie sich ein schlankeres Informationsblatt und eine "verbraucherfreundliche Sprache" wünscht. Schön wär's.
Dabei sind die Prinzipien der Geldanlage eigentlich einfach. Aktien bieten höhere Chancen als sichere Zinsanlagen, auf Dauer lassen sich so vermutlich viel größere Vermögen aufbauen, doch eine Garantie dafür gibt es nicht. Fonds eignen sich, um Geld über viele Aktientitel zu verteilen, während andere Instrumente wie einige Zertifikate es erlauben, auf eine bestimmte Kursentwicklung ausgewählter Titel zu setzen. Aber auf welche Informationen kommt es im Detail an? Nicht nur einige Finanzprodukte, auch EU-Gesetzgebungsverfahren sind bekanntlich komplex, die Einigung über jeden Buchstaben und jede Nachkommastelle ist somit kompliziert.
Nun also muss der Anleger mit unterschiedlichen Dokumenten mit zum Teil präzise anmutenden, aber schwer interpretierbaren Daten leben. Vielleicht gibt es demnächst ein Informationsblatt, das darüber aufklärt, wie Informationsblätter zu lesen sind - hoffentlich in verbraucherfreundlicher Sprache.
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Dabei sind die Prinzipien der Geldanlage eigentlich einfach. Aktien bieten höhere Chancen als sichere Zinsanlagen, auf Dauer lassen sich so vermutlich viel größere Vermögen aufbauen, doch eine Garantie dafür gibt es nicht. Fonds eignen sich, um Geld über viele Aktientitel zu verteilen, während andere Instrumente wie einige Zertifikate es erlauben, auf eine bestimmte Kursentwicklung ausgewählter Titel zu setzen. Aber auf welche Informationen kommt es im Detail an? Nicht nur einige Finanzprodukte, auch EU-Gesetzgebungsverfahren sind bekanntlich komplex, die Einigung über jeden Buchstaben und jede Nachkommastelle ist somit kompliziert.
Nun also muss der Anleger mit unterschiedlichen Dokumenten mit zum Teil präzise anmutenden, aber schwer interpretierbaren Daten leben. Vielleicht gibt es demnächst ein Informationsblatt, das darüber aufklärt, wie Informationsblätter zu lesen sind - hoffentlich in verbraucherfreundlicher Sprache.
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