SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles hat unmittelbar vor den Sondierungsgesprächen über eine neue Große Koalition CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt Realitätsverlust vorgeworfen: "Ich glaube, dass sich Dobrindt über Weihnachten mit alten Texten von Franz Josef Strauß beschäftigt hat und nicht mehr in die Gegenwart zurückfindet", sagte Nahles der "Bild am Sonntag". "Seit zwölf Jahren wird dieses Land von einer CDU-Kanzlerin regiert. Meint er mit seiner linken Elite also vielleicht Frau Merkel?" Dobrindt hatte in einem Essay eine Debatte über eine angebliche "linke Meinungsherrschaft" in Deutschland ausgelöst und eine "konservative Revolution" gefordert.
Damit wolle er offensichtlich "der AfD Wähler abjagen", so Nahles. "Das wird aber so nicht funktionieren. Überall dort, wo die Union versucht, ideologische Positionen der AfD zu übernehmen, ist die AfD besonders stark, zuletzt etwa bei der Bundestagswahl auch in Bayern."