Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn es um Geldanlage geht, mag ich es recht gerne, gegen den Trend zu schwimmen.
Ein Beispiel: Vor einigen Jahren waren "Seltene Erden" ein Hype-Thema. Entsprechende Explorer-Aktien wurden zeitweise extrem nach oben getrieben. Das war eine Blase, die platzte.
Doch die zugrundeliegende Annahme - "Zukunftstechnologien" wie Elektro-Autos benötigen bestimmte strategische Metalle - war ja nicht falsch.
Insofern schaute ich mir Ende 2017 einige der Aktien aus dem Bereich wieder an. Dieses Thema "Seltene Erden" war so etwas von "out", dass ich da eine Chance witterte. Und in der Tat: Eine Aktie sah ich als günstig bewertet, im November 2017 empfahl ich sie denjenigen Lesern, die einen finanziellen Beitrag geleistet hatten. Inzwischen steht die Notierung rund 30% höher und ich selbst habe die Gewinne mitgenommen und habe das auch den Lesern geraten, die damals gekauft haben. Denn 30% Plus in einigen Wochen (je nach Einstandskurs waren es auch noch mehr) können sich sehen lassen.
Gerade recherchiere ich in Bezug auf Graphit (Kohlenstoff-Variation). Graphiterzeugnisse bzw. kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe können gerade für die Automobil-Industrie interessant sein. Das Handelsblatt zitierte dazu vor einiger Zeit einen Analysten, der es für wahrscheinlich hielt, Zitat: "dass es außerhalb Chinas in naher Zukunft nur Platz für eine kleine Anzahl von Naturgraphit-Produzenten geben wird".
Außerhalb Chinas? Entsprechend dachte ich mir mal wieder, solange der körperliche Verfall noch nicht allzu weit fortgeschritten ist, recherchiere ich gerne auch einmal vor Ort. In diesem Fall in Zentral-Namibia, Nähe Otjiwarongo. Dort soll nämlich laut IPPR eine Graphit-Mine entstehen, die 400.000 Tonnen entsprechenden Erzes pro Jahr fördern soll. Die Förderdauer soll auf 20 Jahre angelegt sein. Die Infrastruktur sieht meines Erachtens passend aus (habe die schließlich selber genutzt gerade): Ausgebaute Straßen bis zum Altantikhafen Walfish Bay. Dort ist die Infrastruktur für einen Export des Rohstoffs vorhanden.
Und dann gibt es auch noch einen Explorer, der südlich der Stadt mit dem schönen Namen Lüderitz im Süden Namibias ebenfalls ein Graphit-Projekt auf die Beine stellen möchte. Dies ist vor dem Hintergrund interessant, als dort von 1970-1974 bereits sporadisch Graphit abgebaut wurde (Quelle: IPPR). Hier soll entsprechend eine alte Mine wieder in Betrieb genommen werden. Es soll da um ca. 5.000 Tonnen Erz pro Jahr gehen, also deutlich weniger als beim anderen Projekt. Dafür soll dieses Erz sehr viel reichhaltiger sein als im Fall des anderen Vorkommens. Und das ist nicht unwichtig: Denn Graphit "an sich" ist keineswegs selten. Es kommt aber auf die Vorkommen an (in Form von Adern, Flocken oder Körnern) und deren Konzentration, ob wirtschaftlich abgebaut werden kann.
Insofern recherchiere ich gerade mit großem Interesse vor Ort - auch und besonders, weil das Thema in Anlegerkreisen noch keineswegs zum Hype geworden ist. Dabei warnte "Automobil Produktion" bereits, dass es bei Kobalt und Graphit Engpässe in Bezug auf die Versorgung der deutschen Industrie geben könnte.
Quelle: Artikel in Automobil Produktion
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel