Düsseldorf (ots) - In Syrien hatten Regierungstruppen mit tatkräftiger Unterstützung aus Russland und dem Iran schon im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte des Landes zurückerobert, darunter praktisch alle strategisch wichtigen Gebiete. Der blutige Bürgerkrieg, der Hunderttausende Opfer gefordert hat, schien entschieden und irgendwie vorbei. Schon fordern einige Politiker eine Rückkehr geflohener Syrer in ihre Heimat. Aber die Vorstellung, das Bürgerkriegsland sei auf dem besten Weg zu friedlichen Verhältnissen, ist freundlich gesagt naiv. Schon seit Monaten lässt das Regime eine von der Opposition gehaltene Enklave östlich von Damaskus schwer bombardieren, in der Zehntausende Zivilisten kurz vor dem Verhungern stehen. Und nun läuft auch noch eine Offensive auf Idlib, die letzte von Assads Gegnern gehaltene Provinz. Es handelt sich dabei wohlgemerkt um eine sogenannte Deeskalationszone, aber die ist das Papier nicht wert, auf dem sie eingetragen wurde. Die nächste Flüchtlingswelle rollt schon. Wir werden womöglich schon bald merken, wie es um den Frieden in Syrien bestellt ist.
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