Hagen (ots) - Zum Jahresauftakt jede Menge Rekorde: das höchste Bruttoinlandsprodukt aller Zeiten in Deutschland, der Staat zum vierten Mal mit einem Haushaltsüberschuss, der auch noch so hoch wie nie ausfällt. Die deutsche Wirtschaft ist in hervorragender Verfassung. Das hat vor allem mit den Beschäftigten zu tun. Wenn sie nicht jeden Tag präzise arbeiten würden, Überstunden leisteten, liefe es nicht so rund, könnten die deutschen Unternehmen nicht hochwertige Autos ins Ausland verkaufen, Kraftwerksanlagen per Fernwartung reparieren helfen oder die beste Maschinensteuerungssoftware der Welt entwickeln. Nicht außer acht bleiben sollte: Die Wirtschaft ist nur so gut wie die Leute, die sie am Laufen halten. Da könnte es schon bald Probleme geben. Bereits jetzt finden deutsche Unternehmen nur schwer Personal. Was noch wie eine Folge des Booms aussieht, kann ihn schnell abwürgen: Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Nicht 2018, aber in fünf bis zehn Jahren. Wegen des demografischen Wandels kommen immer weniger Schüler auf den Arbeitsmarkt. Hier muss die Politik dringend handeln, so dass möglichst viele Menschen arbeiten können - und dafür auch die richtigen Qualifikationen haben. Dazu gehören etwa gute Aus- und Fortbildungschancen. Und noch immer sind zu wenig Frauen berufstätig. Zudem fehlt ein Einwanderungsgesetz, mit dem gezielt qualifizierte Menschen ins Land geholt werden können. Geredet wird darüber seit Jahren, ebenso lange wird kaum gehandelt, als ob sich das Problem durch Wegsehen von selbst lösen würde. Denn ohne motivierte und engagierte Mitarbeiter kann der hohe Standard von "Made in Germany" nicht gehalten werden. Dann sind die Zeiten der Rekordergebnisse vorbei.
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