Der Landesparteitag der SPD in Sachsen-Anhalt hat sich gegen die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union ausgesprochen. Die Delegierten stimmten in Wernigerode mit 52 zu 51 Stimmen für einen Antrag von sechs Arbeitsgemeinschaften gegen die Bildung einer neuen Großen Koalition.
Es gab außerdem vier Enthaltungen. Der Beschluss ist dem Vernehmen nach ein schwerer Dämpfer für SPD-Chef Martin Schulz, der sich für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen ausgesprochen hatte. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" hatte Schulz das Ergebnis der Sondierungen mit der Union gegen Kritik aus den eigenen Reihen verteidigt. "Ich kann die Skeptiker in unseren Reihen gut verstehen, ich selbst habe große Zweifel angemeldet und war wie die allermeisten von einer Jamaika-Koalition ausgegangen", sagte Schulz der Zeitung.
"So wie ich selbst werden die Delegierten auf dem SPD-Parteitag nur durch Inhalte zu überzeugen sein." Auf dem SPD-Bundesparteitag am Sonntag in der kommenden Woche in Bonn soll über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entschieden werden.