Liebe Leserin, lieber Leser,
weiter geht es mit der Rohstoff-Recherche vor Ort - und irgendwie hat das gelbe Edelmetall Gold dann doch so seinen ganz besonderen Reiz. Auf meinem Weg lag zum Beispiel die Goldmine mit dem schönen Namen Navachab/Namibia, wo sich Gold Quartz wie dieser findet:
Quelle: Gold Quartz Navachab
Natürlich ist Südafrika in Afrika in der Vergangenheit DER Goldproduzent gewesen. Namibia kann da nicht mithalten, auch wenn es schon seit 1899 (deutsche Kolonialzeit) erste Goldfunde gab. Aber der Abbau wurde später aufgegeben, da die entsprechenden Adern nicht ertragreich genug waren für einen wirklich wirtschaftlichen Abbau. Die Navachab Mine habe ich seit einiger Zeit im Blick, aber inzwischen hat der vorige Besitzer AngloGold Ashanti offenbar verkauft und der neue Besitzer ist offenbar kein passendes Investment.
Aber inzwischen gibt es auch nordwestlich von Otjikoto im Norden/Mitte Namibias eine weitere Goldmine. Ich schaue in solchen Fällen nciht nur auf die veröffentlichten Daten zu dem Vorkommenm, wie Goldgrad je Tonne. Das muss man sich mal klar machen, es geht da um z.B. 1,5-2,0 Gramm je Tonne Gestein - was da also für Massen an Gestein bewegt werden müsen, um an das Gold zu gelangen. Eine wichtige Kennzahl sind natürlich auch die Produktionskosten, da rate ich auf den Blick auf die sogenannten AISC Kosten pro Feinunze. Das kann schon ganz aufschlussreich sein, da die AISC-Kosten verschiedener Minen auch im Hinblick auf den aktuellen Goldpreis zu vergleichen.
So weit, so unter Analysten üblich. Ich schaue aber darüber hinaus auch, ob das Unternehmen halbwegs ethisch korrekt arbeitet. Wer die Abbaustätte verwüstet und vergiftet hinterlässt, ist für mich kein würdiges Investment, da können die Goldgrade noch so klasse aussehen. An so einer Versündigung gegen Mensch und Natur möchte ich mich nicht beteiligen. Es geht zum Glück auch anders, und nicht zuletzt durch indirekten Druck von Seiten nachhaltig denkender Investoren (bzw. institutioneller Anleger!) achten inzwischen durchaus diverse Minengesellschaften auf solche Faktoren und auch auf einen positiven "impact" auf die lokale Bevölkerung.
Solche Punkte lassen sich meiner Erfahrung zufolge ganz gut vor Ort recherchieren. Denn klar, auf der Internetseite kann viel erzählt werden - Gespräche mit dem "Mann auf der Straße" vor Ort können aber zu ganz anderen Erkenntnissen führen. Mein Ziel ist es in solchen Fällen, ein wirtschaftlich aussichtsreiches Investment zu recherchieren, bei dem man als Investor auch guten Gewissens morgens in den Spiegel schauen kann.
In diesem Sinne und mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel