Düsseldorf (ots) - Die Türkei ist zu Recht besorgt über die Entwicklung in Syrien. Die Kurdenmiliz YPG und ihre politische Dachorganisation PYD sind bisher die eigentlichen Gewinner des syrischen Bürgerkriegs. Sie haben den Islamischen Staat weitgehend vertrieben, kontrollieren nun fast ein Viertel des syrischen Staatsgebiets und nahezu zwei Drittel des Grenzverlaufs zur Türkei. Und da die PYD enge Verbindungen zur Terrororganisation PKK hat, ist es nachvollziehbar, dass die Türkei eine kurdische Autonomiezone in Nordsyrien als Bedrohung betrachtet.
Doch mit Militäroperationen ist das Problem nicht zu lösen. Solange die Türkei ihrer kurdischen Bevölkerung nicht volle politische und kulturelle Gleichberechtigung zugesteht, wird die PKK Zulauf bekommen. Staatschef Erdogan war es, der ab 2009 zunächst auf die Kurden zuging. Doch die Friedensoffensive scheiterte - nicht nur, weil sie von der PKK hintertrieben wurde. Auch Erdogan machte vor der Wahl von 2015 einen Rückzieher, um seine nationalistischen Anhänger nicht zu verprellen. Jetzt steht er vor dem Scherbenhaufen seiner halbherzigen Kurdenpolitik.
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