Hagen (ots) - Schade, dass ausgerechnet der Chef eines deutschen Unternehmens die Politik von Donald Trump in höchsten Tönen lobt. Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens, findet die Steuerreform des US-Präsidenten also klasse. Diese ist zu großen Teilen auf Pump finanziert, wird den Reichen noch mehr Geld auf ihre Konten spülen und die Mittelklasse sowie die Armen in den USA langfristig finanziell arg belasten. Man könnte die Reform also auch schlecht finden. Kaeser möchte aber weiter gute Geschäfte in den Vereinigten Staaten machen. Beiß nicht die Hand, die dich füttert, heißt es ja. Menschlich ist das Lob also nachvollziehbar. Aber selbstverständlich widerspricht es dem Motto, mit dem das Wirtschaftsforum in Davos in diesem Jahr seine Existenz rechtfertigen wollte: "Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt", lautete es. Gemeinsamkeit ist das Letzte, das Trump im Sinn hat. Er kennt kein Wir, er kennt nur das Ich. Das hat er mit seiner schwachen Werbe-Rede für den Wirtschaftsstandort USA gestern wieder einmal bestätigt. Trump steht für Protektionismus, Nationalismus, Rücksichtslosigkeit und das Recht des Stärkeren. Man muss ihn dafür ja nicht unbedingt öffentlich kritisieren, wenn man deshalb Nachteile befürchtet. Aber muss man ihn gleich loben? Und überhaupt: Morgen erzählt Donald Trump irgendwo das Gegenteil. Der Mann ist kein verlässlicher Partner. Was hat Davos der zerrütteten Welt also gebracht? Nichts.
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