Düsseldorf (ots) - Zoll und Justiz fuhren schweres Geschütz auf. Kein Wunder, ging es doch um bandenmäßig organisierte Schwarzarbeit. Dass der Staat durchgreift und mit spektakulären Aktionen Kriminelle abschrecken will, ist gut. Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt, sie schädigt Fiskus wie Sozialversicherung und verhindert fairen Wettbewerb. Gerade am Bau, wo der Einsatz von Arbeit im Vergleich zu Kapital groß ist, gibt es viele schwarze Schafe. Ob die Razzia nachhaltig ist, zeigt sich, wenn die Verhaftungen auch zu Verurteilungen führen. Machte die Schattenwirtschaft einst 17 Prozent des deutschen Inlandsprodukts aus, ist der Anteil nun auf zehn Prozent gefallen. Das kann man der guten Arbeit der Fahnder zuschreiben, aber auch der Boom spielt eine Rolle. Er macht nicht nur legale Arbeitskräfte knapp, sondern auch Schwarzarbeiter: Wer voll arbeitet und Überstunden gut bezahlt bekommt, braucht keinen illegalen Job. In der nächsten Rezession kann sich das ändern. Das hat auch der Staat in der Hand. Je stärker er die Abgaben-Schraube anzieht, desto größer ist der Anreiz, auf illegale Beschäftigung auszuweichen. Das sollten auch die Groko-Verhandler bedenken, die gerade das Geld der Kranken- und Rentenkassen ausgeben.
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