Düsseldorf (ots) - Man muss sich fragen, ob das Bewertungsportal Jameda sein seltsames Anzeigengeschäft nur fortführte, um endlich einmal breit in die Medien zu kommen. Es ist schon eine dreiste Geschäftsidee, alle Ärzte ohne deren Einverständnis in eine Vergleichsliste aufzunehmen - und dann bei denjenigen, die keine monatliche Gebühr zahlen, Werbung der Konkurrenz einzublenden. "Schutzgelderpressung" nannte dies die klagende Kölner Ärztin treffend. Der Bundesgerichtshof stoppte die unverschämte Praxis glücklicherweise. Davon abgesehen ist es gut, dass Verbraucher sich bei Portalen über Produkte oder Dienstleistungen informieren können. Aber sie müssen skeptisch bleiben. Es sind eher die Miesmacher, die ausführliche Berichte schreiben, mit Fakten haben die Noten gerade bei schwierigen Themen wie Medizin wenig zu tun. Die Vergleichsportale müssen außerdem zu Fairness erzogen werden. Darum ist zu loben, dass das Kartellamt sich die Branche anschaut. Es darf nicht passieren, dass Firmen positiv bewertet werden, nur weil ein Portal deren Verträge verkaufen will.
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