Hagen (ots) - Der erste Reflex ist: Zustimmung, Applaus! Über vier Milliarden Euro setzt die Deutsche Fußball-Liga als Dachverband der Fußball-Bundesligisten um. Als Interessenvertretung jener Vereine, die in der Spitze Jahresgehälter oder Ablösesummen zahlen, für welche Otto Normalverbraucher jahrzehntelang buckeln muss oder in deren Genuss er nie kommt. Wenn sich diese DFL also an den Kosten für Polizeieinsätze rund um Hochrisikospiele ihrer Klubs beteiligen muss, bitte schön! Allerdings ist das zu kurz gedacht. Zum einen laden weder die DFL noch die Vereine die Gewalttäter und Störenfriede ein, wegen derer die Polizei in erhöhter Kräftezahl für Ordnung sorgen muss. Sie bieten den Krawallbrüdern höchstens eine Plattform. Wenn das der Grund für eine Beteiligung an Polizeikosten ist, dann stehen Volksfeste wie die Allerheiligenkirmes in Soest oder zahlreiche Schützenfeste in Südwestfalen vor einer finanziell unsicheren Zukunft. Oder wer entscheidet, wer wann was bezahlen muss? Die an der Besucherzahl von 5000 orientierte Bemessungsgrenze in Bremen, ab welcher Polizeieinsätze mitfinanziert werden müssen, erscheint willkürlich gewählt. Zum anderen ist die Gewährleistung von Sicherheit eine Kernaufgabe des Staates. Dieser muss unabhängig sein und darf nicht im Geringsten im Verdacht stehen, auf Weisung eines Millionen-Einzahlers eventuell gegen diese oder jene unliebsame Fangruppe vorzugehen. Nach dem Motto: Wer das Orchester bezahlt, bestimmt die Musik. Außerdem: Jeder Bundesligist zahlt Steuern, welche Polizeiarbeit finanzieren - und im Fall der Erstligisten nicht zu wenig.
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