Bielefeld (ots) - Und schon sind sie so gut wie vorbei, die Olympischen Winterspiele in Südkorea. 16 Tage lang haben Ski, Schlitten und Schlittschuhe weite Teile unseres emotionalen Alltags beherrscht. Während drum herum die Krisen der Welt weitergingen. Dabei sollten doch die Spiele zum Zeichen des Friedens werden, Versöhnung bewirken, den Menschen mehr Vernunft einflößen. Wenn Sie jetzt den Kopf schütteln, tun Sie das zu Recht. Der Anspruch ist an dieser Stelle bewusst überzogen. Doch manchmal wirkt es so, als würden all diese politischen Hoffnungen in das sportliche Großereignis projiziert. Zugegeben, während der Spiele hat sich Nordkoreas Machthaber Kim zurückgehalten mit Provokationen. Aber wohl nur deshalb, weil sonst seine Sportler nicht in einer gesamtkoreanischen Mannschaft hätten starten dürfen. Wenn die Spiele vorbei sind, wird er zu seinem alten Duktus zurückkehren. Immerhin: die Wettkämpfe im Zeichen der fünf Ringe können in bestimmten Konflikten eine Atempause ermöglichen. Mehr aber nicht. Schrauben wir den politischen Anspruch an die Spiele also runter. Was man aber in Pyeongchang wie bei so vielen Spielen zuvor wieder bestaunen durfte: Menschen aus aller Herren Länder kommen bestens miteinander aus, selbst wenn sie Konkurrenten sind. Die Spiele haben auch gezeigt, dass der olympische Gigantismus endlich etwas nachlässt. Zwar werden immer noch neue Wettbewerbe wie Mixedcurling und Massenstart im Eisschnelllauf erfunden, um zusätzlich Spektakel zu erzeugen. Aber im Großen und Ganzen geht es darum, die jeweiligen Spiele zu einem Erlebnis zu machen, und nicht darum, die besten, schönsten, größten, wichtigsten, teuersten Spiele aller Zeiten zu erschaffen. Das könnte ein Perspektivwechsel sein, der der gewaltigen Skepsis für eine deutsche Bewerbung entgegenwirkt. Michael Mronz, Initiator einer Olympiabewerbung für 2032 an Rhein und Ruhr, hat das jüngst so formuliert: Ein Großteil der Sportstätten, Messegelände, Hotels und Infrastruktur existiere bereits, Nachhaltigkeit sei damit garantiert, die Kosten beherrschbar. Und in NRW wären - im Gegensatz zu Pyeongchang - die Stadien voll. Also geben wir doch der Idee für 2032 eine Chance. Der Idee für Olympische Sommerspiele. Für Sport. So, und nun stellen Sie sich für Sonntagmorgen den Wecker auf 5 Uhr. Dann spielt das Eishockey-Sensationsteam aus Deutschland gegen die sogenannten Olympischen Athleten aus Russland. Ein gänzlich unpolitischer Schlussakkord.
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