Düsseldorf (ots) - Man könnte achselzuckend über Wladimir Putins jüngsten Auftritt hinweggehen, den der Kreml-Chef dazu nutzte, mit Russlands neuen atomaren Wunderwaffen zu prahlen. Das sollte - zwei Wochen vor der russischen Präsidentenwahl - wohl vor allem die Russen beeindrucken. Putin wird ja wohl nicht ernsthaft vergessen haben, dass der letzte Rüstungswettlauf mit dem Westen im Zusammenbruch der Sowjetunion mündete. Diese Drohung mit neuen Waffen entspricht jedoch einer alten Politik, und Russlands massive Aufrüstung folgt der überwunden geglaubten Logik des Kalten Kriegs. Putin will sich Respekt verschaffen und schürt doch nur die Sorge vor russischen Aggressionen. Inzwischen wird auch von der Nato wieder aufgerüstet, die USA denken sogar laut über die Entwicklung taktischer Atomwaffen nach. Trotzdem glaubt man im Kreml immer noch, sich den Westen durch Einschüchterung gefügig machen zu können - welch ein gefährlicher Irrtum. Was in fast fünf Jahrzehnten Ost-West-Konfrontation vermieden werden konnte, könnte nun wahr werden: ein Atom-Krieg in Europa.
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