Bei den Parlamentswahlen in Italien ist die sogenannte Fünf-Sterne-Bewegung von Beppe Grillo mit ihrem Spitzenkandidaten Luigi Di Maio stärkste Einzelpartei geworden. Sie legte im Vergleich zur letzten Parlamentswahl laut Nachwahlbefragungen um fünf bis sieben Prozent zu und kommt auf 29 bis 33 Prozent der Stimmen.
Die Bewegung gilt als populistisch und EU-kritisch. Die anderen Parteien treten allerdings in Koalitionen an und können daher dennoch die Macht übernehmen. Der derzeit regierende Partito Democratico, für den der frühere Ministerpräsident Matteo Renzi antrat, verlor als Einzelpartei laut Nachwahlbefragung etwa zwei bis fünf Prozent und kommt auf 20 bis 24 Prozent der Stimmen. Die Forza Italia um Silvio Berlusconi verlor zwar etwa fünf bis zehn Prozent der Stimmen und kommt auf 12 bis 16 Prozent, mit einem Mitte-rechts-Bündnis könnte Berlusconi aber trotzdem auf 33 bis 36 Prozent der Stimmen in Abgeordnetenhaus und Senat kommen.
In Italien braucht der Ministerpräsident das Vertrauen beider Kammern des Parlaments. Wegen des komplizierten Wahlverfahrens wird erst am Montag feststehen, welche Möglichkeiten sich für eine Regierungsbildung ergeben.