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DAX: Ausgeprägte Unsicherheit!

Der Dax ging am Montagmorgen der vergangenen Handelswoche bei 12.580 Punkten in den vorbörslichen Handel. Er startete 67 Punkte über der ersten vorbörslichen Notierung am Montagmorgen der Vorwoche und 37 Punkte über dem Wochenschluss am Freitagabend der Vorwoche. Der Index kam am Montag zunächst etwas zurück, konnte sich aber über der 12.480 Punkte halten. Er konnte sich im Rahmen des Frühhandels am Dienstag erholen und startet auf dem Level des Vortags in den vorbörslichen Handel. Die Bullen kamen aber nicht weiter als 12.600 Punkte und so gab der Index dann sukzessive nach. Der Dax unterschritt am Mittwoch kurzfristig die 12.400 Punkte, konnte sich dann aber im späteren Handel wieder etwas erholen. Nachbörslich setzte am Mittwoch dann erneute Schwäche ein, die den Dax unter die 12.400 Punkte brachte. Am Donnerstagmorgen versuchte der Index zwar erneut über die 12.400 Punkte zu kommen, scheiterte aber auch hier. Es folgten bis zum Abend dynamische Abgaben, die den Dax bis in den Bereich der 12.000 Punkte brachten. Zwar kam es am Freitagmorgen noch zu einem Versuch sich von der 12.000 Punkte-Marke zu entfernen, aber auch hier scheiterten die Bullen. Die Konsequenz war, dass es bis in den späteren Handel am Freitag zu Abgaben unter die 11.900 Punkte kam. Nachbörslich konnte sich der Dax etwas erholen und ging bei 12.001 Punkten aus dem Handel.

Das Wochenhoch liegt über dem Level der Vorwoche. Der Dax konnte damit in drei Wochen hintereinander ein höheres Hoch formatieren. Das Wochentief liegt jedoch deutlich unter dem Wert der letzten Handelswoche. Der Dax hat damit in zwei Handelswochen 2018 jeweils ein Wochentief unter der 12.000 Punkte-Marke formatiert. Der Wochenverlust ist mit 542 Punkten wieder erheblich. Es ist der fünfte Wochenverlust in diesem Jahr. Die Range ist mit über 700 Punkten die höchste innerhalb der letzten 14 Monaten. Die durchschnittliche Wochenrange liegt doppelt so hoch wie in 2107.

Wir hatten in unserem Setup auf der Oberseite erwartet, dass der Dax mit dem Überschreiten der 12.585/87 Punkte weiter bis an die 12.602/04 Punkte laufen könnte. Diese Bewegung hat sich eingestellt, das Anlaufziel wurde um 1 Punkt verfehlt, das Setup hat damit sehr gut gepasst. Die Rücksetzer gingen deutlich unter unser maximales Anlaufziel bei 12.161/59 Punkten. Auf der Unterseite hat das Setup nicht gepasst, die Rücksetzer waren wesentlich ausgeprägter als erwartet. Im Chartcheck hatten wir konstatiert, dass ein Tagesschluss unter der 12.200 Punkte-Marke ein Hinweis darauf sein könnte, dass sich weitere Rücksetzer unter die 12.000 Punkte-Marke einstellen könnten. Das hat sich zum Wochenschluss hin realisiert. Somit hat unsere Einschätzung gut gepasst. Auch unsere Warnung vor "scharfen Rücksetzern" hat sich (leider) eingestellt.

KW 09/2018 08/2018 07/2018 06/2018 05/2018
Wochenhoch 12.601 12.550 12.534 12.754 13.372
Wochentief 11.873 12.281 12.071 11.907 12.695
Wochenschluss 12.001 12.543 12.487 12.216 12.712
Wochenergebnis -542 56 271 -496 - 675
Wochen-Range 728 269 463 847 677



Wie könnte es weitergehen?

  • DAX-WS: 12.034/54/94......12.131/67/99.....12.213/38/74.....12.336
  • DAX-US: 11.938.....11.898/29.....11.795/76/25.....11.609......11.560/25.....11.482

daxweeksetup800-05-03-2018.jpg

Weitere Widerstände/Unterstützungen können dem Chart entnommen werden.



DAX-Chartcheck:

Das Chartbild beim Dax hat sich in den letzten Tagen, nachdem der Dax sich deutlich bis an die 12.600 Punkte erholt hat, wieder eingetrübt. Der Index ist erneut unter die EMA 20 gefallen, über die er sich nur kurzzeitig schieben konnte. Somit hat sich unser bärisches Szenario eingestellt. Es ist kurzfristig auch nicht zu erwarten, dass es nachhaltig Erholungsbewegungen über die 12.600/800 Punkte gibt. Ein Anlaufen der 13.000 Punkte erscheint auf Basis der Chartsituation übergeordnet unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass sich weitere Tiefs in den nächsten Handelswochen ausbilden können, die auch unter die 11.000 Punkte gehen könnten.

Was das Erholungspotential angeht, so kann sich der Dax bis in den Bereich der 12.400/440 Punkte erholen. Hier verläuft die EMA 20, die bisher häufig ein harter Widerstand war. Was charttechnisch noch hinzukommt ist, dass der Dax auf Tagesbasis ein "Todeskreuz" formatiert hat. Die EMA20 hat die EMA200 von oben durchkreuzt, was übergeordnet bärisch zu interpretieren ist. Entspannen würde sich das Chartbild erst mit einem Tagesschluss über der 12.450 Punkte-Marke mit einer Bestätigung am Folgetag. Solange der Dax das nicht formatieren kann, solange sind weitere Kursverlust möglich. Die hohe Vola und die großen Tagesranges unterstreichen, dass die Unsicherheit aktuell sehr ausgeprägt ist.

Fazit: solange es der Dax nicht schafft, sich per Tagesschluss über die 12.450 Punkte zu schieben (mit Bestätigung am Folgetag), solange besteht jederzeit die Möglichkeit, dass es erneute scharfe Rücksetzer geben könnte. Ein Tagesschluss unter der 11.880 Punkte-Marke mit Bestätigung am Folgetag könnten ein Hinweis auf weitere, auch dynamische Rücksetzer geben, die bei ausgeprägter Schwäche auch bis an die 11.000/10.800 Punkte gehen könnten.



DAX - Das große Bild:

Verunsichert haben die Märkte auf die Zölle reagiert, die die US-Administration verkündet hat. Der US Präsident ist der Meinung, dass die USA jeden Handelskrieg leicht gewinnen können. Die EU als auch China werden sicherlich in Bälde auf die Entscheidung reagieren. Es ist zu befürchten, dass sich das Ganze dann weiter hochschaukelt. Es ist festzustellen, dass es ein derartiges Verhalten und auch eine derartige protektionistische Einstellung Jahrzehnte lang nicht gegeben hat. Am Ende werden diese Entscheidungen den USA nicht helfen. Sie werden nicht wettbewerbsfähige Unternehmen am Leben erhalten und andere Wirtschaftszweige, die im Zweifel wettbewerbsfähiger sind, werden wahrscheinlich leiden. Am Ende werden alle verlieren. Es bleibt die Hoffnung, dass diese Sachzusammenhänge bei der Entscheidungsfindung in den USA möglich zeitnah Eingang finden.

Am Sonntag wird dann auch der Mitgliederentscheid der SPD verkündet. Die Entscheidung wird knapp sein, deshalb gehen wir mal davon aus, dass es eine Zustimmung geben wird. Selbst wenn der Entscheid negativ ist, so wird dies keinen so großen Einfluss auf die Märkte haben, wie der Gewinn der Rechtspopulisten der Wahlen in Italien. Sollte sich dieses Szenario einstellen, so dürften die nächsten Handelswochen, um es vorsichtig zu sagen, anspruchsvoll sein, was nicht unbedingt bedeutet, dass die Notierungen nachhaltig zurücksetzen, sondern dass es auch größere und dynamische Aufwärtsimpulse geben könnte, vergleichbar wie beim Brexit oder bei der Wahl von Donald Trump.

Die EZB wird am Donnerstag Einlassungen zur Geldpolitik machen. Wir gehen nicht davon aus, dass es hier zu irgendwelchen Änderungen in der aktuellen Ausrichtung kommt. Wir erwarten im 2. Quartal Äußerungen, wie mit dem Aufkaufprogramm umgegangen wird. Von den US Arbeitsmarktdaten, die am Freitag veröffentlicht werden, erwarten wir keine positiven Überraschungen. Denkbar ist, dass die Arbeitslosenquote leicht steigen könnte. Die Stundenlöhne könnten weiter leicht anziehen. Somit sehen wir einer sehr ereignisreichen Woche entgegen.



Die Einschätzung für die neue DAX-Handelswoche:

Long Setup: Die Bullen könnten zunächst versuchen, den Dax über der 12.000 Punkte-Marke zu etablieren. Sollte dies gelingen, so könnte der Dax dann die 12.033/35, die 12.060/63, die 12.082/84 und dann die 12.100/03 Punkte anlaufen. Kann sich der Index über die 12.100/03 Punkte schieben, so wären die nächsten Anlaufziele bei 12.137/39, bei 12.159/61 und dann bei 12.187/89 Punkte zu suchen. Mit einem Überwinden der 12.189/89 könnte der Index dann die 12.220/22, die 12.240/42 und dann den Bereich bei 12.258/62 Punkten anlaufen. Kann sich der Dax bis an die 12.240/60 Punkte schieben, so könnten sich speziell hier Rücksetzer einstellen. Kann sich der Dax beispielsweise in Zuge von dynamischen Aufwärtsimpulsen über die 12.258/62 Punkte schieben, so könnte er dann die 12.282/84, die 12.294/96, die 12.309/11 und dann die 12.333/36 Punkte erreichen. Über der 12.333/36 Punkte könnte er dann die 12.348/50, die 12.367/69, die 12.378/80 und dann die 12.395/98 bzw. die 12.409/11 Punkte anlaufen. Ein Überwinden der 12.395/411 Punkte dürfte für den Dax in den kommenden Handelstagen nicht so leicht werden. Schafft er es trotzdem, so wären die 12.420/22, die 12.442/44, die 12.456/58 und die 12.478/80 bzw. die 12.492/94 Punkte die nächsten Anlaufziele.

Short Setup: Gelingt es dem Dax nicht, sich über der 12.000 Punkte-Marke festzusetzen, so könnten sich Rücksetzer einstellen, die zunächst die 11.988/85, an die 11.958/55, an die 11.923/20 und im Nachgang dessen an die 11.909/06 Punkte gehen könnten. Kann sich der Dax bei 11.909/06 Punkten nicht erholen, so könnten sich weitere Rücksetzer einstellen, die bis an die 11.888/85, an die 11.862/59, an die 11.840/38 und dann weiter bis an die 11.820/17 Punkte gehen könnten. Unter der 11.820/17 Punkte wären die nächsten Anlaufziele bei 11.805/03, bei 11.789/86, bei 11.777/75 und dann bei 11.757/55 Punkten zu suchen. Unter der 11.757/55 Punkte Marke wären noch die 11.736/34, die 11.717/15, die 11.705/03, die 11.691/89 und die 11.672/70 Punkte die weiteren Anlaufziele.

Wissen Online: Basis-Infos zum DAX Index: Kurse, Gewichtung, Trading.



Die wichtigen Marken auf Basis unseres Setup:

  • Box-Bereich: 13.790 bis 6.669 Punkte
  • Tagesschlusskurs-Marken: 12.352 und 11.753 Punkte
  • Intraday-Marken: 12.279 und 11.848 Punkte
  • Die Range wäre: 14.221 bis 1.778 Punkte

Übergeordnete erwartete Tendenz in der KW 10/2018: seitwärts/ abwärts


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Dieser Artikel liefert Markteinschätzungen, unabhängig davon, mit welchem Instrument ggf. getradet wird. Admiral Markets ist Forex & CFD Broker, sollten Sie den Basiswert als CFD traden, beachten Sie bitte: Forex & CFDs sind Hebelprodukte und nicht für jeden geeignet! Der Hebel multipliziert Ihre Gewinne, aber auch die Verluste. Sie können im Extremfall Ihr komplettes Investment verlieren! Die Nachschusspflicht für Kunden mit Hauptwohnsitz in Deutschland entfällt. Die Basisinformationsblätter ("KID") zu den Handelsinstrumenten finden [Sie hier.] (https://admiralmarkets.de/start-trading/kontoeroeffnung-leicht-gemacht/antraege-dokumente)

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Quellen: Eigenanalyse; genutzt werden die Charts vom MetaTrader 4


Über den Autor:

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Jens Chranowski

Ihr Jens Chrzanowski Admiral Markets Group AS Member of the Management Board, Co-CEO


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