Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Eon will Innogy übernehmen und Geschäfte mit RWE aufteilen
Auf dem deutschen Strommarkt bahnt sich eine weitreichende Neuordnung an. Eon will den Ökostromanbieter Innogy von RWE übernehmen und anschließend filetieren. Dabei würde Eon das Netzgeschäft von Innogy übernehmen, RWE bekäme die Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien - auch die von Eon. Einen entsprechenden Deal handelten beide Konzerne bis Sonntagnacht aus. Die Aufsichtsräte müssen ihn jetzt noch absegnen. Als Teil der Transaktion, bei der Innogy komplett verschwinden würde, bekäme RWE eine knapp 17-prozentige Beteiligung an Eon. RWE zahlt dagegen 1,5 Milliarden Euro für zwei AKW-Beteiligungen, die der Konzern von der Eon-Tochter Preussenelektra übernimmt.
Börsengang der DWS am 23. März soll 1,8 Milliarden Euro einbringen
Die Deutsche Bank peilt mit dem Börsengang ihres Vermögensverwaltungsgeschäfts einen Erlös von bis zu 1,8 Milliarden Euro an. Die Bank hat die Preisspanne für ihre Tochter DWS am Sonntag auf 30 bis 36 Euro je Aktie festgelegt. Sie wird bis zu 25 Prozent der Aktien an die Börse bringen. Im schlechtesten Fall - sollte nur das Basisangebot von 40 Millionen Aktien oder 20 Prozent des Kapitals gezeichnet werden - wird sich der Emissionserlös auf 1,2 Milliarden Euro belaufen. Eine Woche vor Ostern, am 23. März, soll die DWS-Aktie zum ersten Mal gehandelt werden.
Kartellexperte sieht keine Probleme bei Eon-RWE-Deal
Der Wettbewerbsexperte Justus Haucap sieht in der Übernahme von Innogy durch Eon kein Problem. "Aus Wettbewerbssicht ist der Deal ziemlich unproblematisch. Die Netze unterstehen ohnehin der Regulierung durch die Bundesnetzagentur oder Landesregulierungsbehörden, dabei ist es völlig egal, ob Innogy oder Eon die Eigentümer sind", sagte Haucap, Professor und ehemals Mitglied der Monopolkommission, der Rheinischen Post.
RWE will ENBW-Kraftwerke kaufen - Bericht
Neben dem Verkauf von Innogy arbeitet der Energieversorger RWE laut Handelsblatt bereits am nächsten Deal. Die Essener wollen Kraftwerke des Konkurrenten ENBW aus Baden-Württemberg übernehmen. Die Gespräche befänden sich aber noch in einem Anfangsstadium. Laut dem Bericht könnte das Geschäft ein Milliardenvolumen umfassen, es gestalte sich aber schwierig. ENBW wolle neben profitablen Gas- und Kohlekraftwerken auch unrentable loswerden.
Deutsche Bank streicht 6.000 Stellen bei Postbank-Fusion - Zeitung
Die Fusion der Deutschen Bank mit der Postbank kostet möglicherweise ein Fünftel aller Stellen im Privat- und Firmenkundengeschäft. Laut Welt am Sonntag sollen in den nächsten vier Jahren jeweils 1.500 Mitarbeiter über freiwillige Abfindungsprogramme und natürliche Fluktuation das Unternehmen verlassen. Die Deutsche Bank wollte sich zu den Zahlen nicht äußern, "bevor wir nicht ein mit den Sozialpartnern besprochenes und beschlossenes Konzept haben", wie es in einer Erklärung hieß.
Deutsche-Bank-Vorstand verzichtet auf Bonuszahlungen
Während die Mitarbeiter der Deutschen Bank in diesem Jahr höhere Bonuszahlungen bekommen, verzichtet der zwölfköpfige Vorstand der Deutschen Bank erneut. Dies erklärte Vorstandschef John Cryan laut Zeit Online im texanischen Austin. Dafür ist die Mitarbeiter-Boni erheblich höher als bisher angenommen. "Die variable Vergütung wird nicht ganz so hoch wie 2015 ausfallen, aber deutlich höher als 2016", sagte Cryan. 2015 zahlte die Deutsche Bank ihren Mitarbeiter 2,4 Milliarden Euro an Boni, vergangenes Jahr waren es 546 Millionen Euro.
BIZ: Aktien-Crash vom 5. Februar von Vola-Derivaten ausgelöst
Die starken Kursverluste bei US-Aktien am 5. Februar sind nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) von Derivaten ausgelöst worden, mit denen Wetten auf die künftige Entwicklung der Volatilität möglich waren. Laut BIZ ließ die Nachfrage von entgegengesetzt positionierten Investoren den Volatilitätsindex Vix an dem Tag so stark steigen wie zuletzt 1987, woraufhin der S&P-500-Index 4,2 Prozent verlor. Fundamentaler Auslöser der Abwärtsbewegung war ein unerwartet starker Anstieg der US-Stundenlöhne gewesen.
Trump droht Europäern erneut mit Strafzöllen auf Autos
US-Präsident Donald Trump hat den Europäern erneut mit Strafzöllen auf Autos gedroht und dabei besonders deutsche Hersteller ins Visier genommen. Wenn die EU ihre Zölle auf US-Waren nicht abschaffe, "werden wir Mercedes-Benz mit Zöllen belegen, werden wir BMW mit Zöllen belegen", sagte Trump in Pennsylvania. Zuvor hatte sich EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström nach einem Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer enttäuscht über das mangelnde Entgegenkommen der USA geäußert.
Ex-Manager Liddell könnte neuer Top-Wirtschaftsberater von Trump werden
Chris Liddell, Ex-Manager bei Microsoft und General Motors, könnte Nachfolger von Gary Cohn als oberster Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump werden. Cohn war Anfang der Woche zurückgetreten, nachdem Trump gegen seinen Rat Strafzölle auf Stahl und Aluminium angekündigt hatte. Der 59-jährige Liddell vertritt eine ähnliche politische Linie wie Cohn und habe die Unterstützung von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, sagten informierte Personen.
OPEC in Frage nach dem "richtigen" Ölpreis gespalten
Das Ölkartell OPEC ist nach mehr als einem Jahr der Einigkeit wieder in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite steht Saudi Arabien. Das Königreich möchte den Ölpreis bei 70 Dollar pro Barrel oder höher halten. Auf der anderen Seite steht der Iran. Er strebt einen Preis von etwa 60 Dollar pro Fass an, wie Ölminister Bijan Zangeneh dem Wall Street Journal in einem Interview sagte. Zanganeh möchte, dass die OPEC den Ölpreis bei 60 Dollar hält, um die US-Schieferölproduktion einzudämmen.
USA stellen Bedingungen für Treffen zwischen Trump und Kim
Das Weiße Haus hat Bedingungen für ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gestellt. Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte in Washington, Pjöngjang habe eine atomare Abrüstung und einen Stopp der Atom- und Raketentests versprochen und müsse nun "konkrete Taten" folgen lassen. Die USA wollen zudem gemeinsam mit China den Druck auf Nordkorea aufrecht erhalten, besonders durch Sanktionen. Die Idee zu dem Treffen war am Donnerstag bekannt geworden.
Chinas Parlament ebnet Weg für Dauerherrschaft von Xi Jinping
Chinas Nationaler Volkskongress hat die zeitliche Beschränkung für das Amt des Präsidenten formell aufgehoben und damit den Weg zu einer unbestimmten Ein-Mann-Herrschaft von Xi Jinping in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde frei gemacht. Damit endet eine nach dem Tod von Mao Zedong im Jahr 1976 installierte Beschränkung. Der 64-jährige Xi gilt bereits als der mächtigste Politiker Chinas seit Jahrzehnten.
Intel erwägt Übernahmegebot für Broadcom - Kreise
Der Chiphersteller Intel verfolgt eine Reihe von Optionen, um auf die von Wettbewerber Broadcom angestrebte feindliche Übernahme für Qualcomm zu reagieren oder sie zu vereiteln. Auch ein eigenes Übernahmegebot für Broadcom ist darunter, verlautete aus Insiderkreisen. Intel beobachte die laufende Übernahmeschlacht sehr genau. Der Konzern nehme einen Zusammenschluss der Wettbewerber als ernstzunehmende Bedrohung wahr. Sollte sich abzeichnen, dass Broadcom bei Qualcomm erfolgreich sein könnte, wäre Intel vorbereitet, sagten die Informanten.
Areva und Siemens legen Streit um finnischem Reaktor bei
Areva und Siemens haben mit dem finnischen AKW-Betreiber Teollisuuden Voima (TVO) einen langjährigen Rechtsstreit um Verzögerungen und Kostensteigerungen beim Bau des Atomkraftwerks Olkiluoto 3 beigelegt. Im Rahmen eines Vergleichs wird der französische Konzern Areva pauschal 450 Millionen Euro an TVO zahlen. Alle anhängigen Klagen werden zurückgezogen, wenn der Vergleich wirksam wird. Das AKW wird voraussichtlich 2019 und damit ein Jahrzehnt später fertiggestellt als ursprünglich geplant. Ein Siemens-Sprecher wollte sich nicht dazu äußern, ob und in welchem Ausmaß der DAX-Konzern auf Ansprüche gegen TVO verzichtet hat.
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March 11, 2018 16:28 ET (20:28 GMT)
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