Bielefeld (ots) - Nein, das ist nicht der erste tödliche Unfall mit einem sogenannten selbstfahrenden Auto. Am 7. Mai 2016 kam im US-Bundesstaat Florida ein Testfahrer des Elektrofahrzeug-Herstellers Tesla in einem Auto des Modells S ums Leben. Der vom Autopilot gesteuerte Pkw war ungebremst unter einen Sattelschlepper gerast. Es ist ein Märchen, dass selbstfahrende Autos unfallfrei unterwegs sind und Computer besser fahren als Menschen. Nach einer Studie der Universität von Michigan sind Fahrzeuge ohne Fahrer häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt als Autos mit Menschen am Steuer. Allerdings sind die Roboterautos nicht die Verursacher der Kollisionen. Das sind die Unfallgegner, weil sie auf die ständig abrupt bremsenden Geister-Autos aufgefahren sind. Auch die Allgäuer Hochschule in Kempten räumt mit einem Irrglauben auf. Nämlich damit, dass man sich in einem selbstfahrenden Auto entspannen kann. Das Gegenteil ist der Fall. Nach einem Experiment mit 50 Teilnehmern kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der Stresslevel im automatisierten Modus deutlich ansteigt - mit Herzrasen und feuchten Händen. Wer in einen solchen Wagen steigt, vertraut nicht der Software, die das Auto steuert, sondern dem Menschen, der die Software programmiert hat. Deswegen ist technisches Versagen immer menschliches Versagen - weil ein Mensch die Technik fehlerhaft geplant hat. Das ist keine neue Erkenntnis, das ist allgemeines Lebensrisiko. Der Traum, dass von Computern gesteuerte Elektroautos, die ausschließlich von erneuerbaren Energien angetrieben werden, die Verkehrsinfarkte in den Ballungsräumen dieser Welt ökologisch einwandfrei auflösen, ist noch - ein Traum. Geträumt wird er in Kalifornien, wo die Internetkonzerne an der Zukunft basteln. Auch an der Zukunft der Mobilität, die für das Autoland Deutschland ganz erheblich ist. Aber unsere Autohersteller dürfen sich nicht von Tesla, Uber und Google treiben lassen. Natürlich müssen sie entwicklungstechnisch auf Stand bleiben und eigene Trends setzen. Das sollten sie ohne Eile und mit Augenmaß tun. Denn der tödliche Unfall zeigt, dass automatisiertes Fahren erst in vielen Jahren straßentauglich sein wird.
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