Düsseldorf (ots) - Der Mangel an Plätzen für Psychotherapie ist seit Jahren bekannt. Umso grotesker ist es, dass nichts geschieht. Nun kann man trefflich darüber streiten, ob in unserer auf Geschwindigkeit getrimmten Leistungsgesellschaft die Gefahr psychischer Erkrankungen gestiegen ist oder ob sich die Menschen aufgrund der Enttabuisierung des Themas eher zu seelischen Leiden bekennen. Die Prävention für diese wachsende Volkskrankheit steckt jedenfalls noch im Anfangsstadium. Auch dieses Feld muss bestellt werden. Zuerst aber müssen mehr Therapieplätze her, um den Erkrankten zu helfen. Psychische Erkrankungen bedeuten ein hohes Maß an Leid für die Betroffenen. Zugleich richten sie einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden an, wie unter anderem Zahlen zur Erwerbsminderungsrente belegen. Mit mehr Therapieplätzen und kürzeren Wartezeiten könnte die Lebensqualität der Betroffenen erheblich gesteigert werden. Auch die Sozialsysteme würden profitieren. Trotz der offensichtlichen Notwendigkeit ist es bislang nicht gelungen, die Zahl der Therapieplätze entscheidend zu steigern. Die neue Bundesregierung muss im System der Selbstverwaltung härter durchgreifen.
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