Mainz (ots) - Wenn Kandidatinnen bei Miss-Wahlen nach ihrem größten Wunsch gefragt werden, äußern sie angeblich gerne den nach Weltfrieden. Ähnlich wirklichkeitsfern ist die Vision Andreas Scheuers von einer Mobilität ohne Verkehrstote. Natürlich ist es für einen gerade erst ins Amt gekommenen Minister plakativ, Maximalziele zu formulieren, um Tatkraft zu demonstrieren. Sind die aber schlicht unerreichbar, wirkt das nicht gerade motivationsfördernd. Tatsächlich hatte sich die EU, auf die sich Scheuer mit seiner Initiative bezieht, erst einmal das Ziel gesetzt, die Zahl der Verkehrstoten zwischen 2010 und 2020 zu halbieren - und wird nicht einmal dieses erreichen. Die Null-Verkehrstote-Vision ist eben genau das: eine Vision. Ohnehin berücksichtigt der deutsche Verkehrsminister, der auf technische Assistenzsysteme in den Autos und auf Vernetzung der Fahrzeuge setzt, ein wichtiges Detail nicht. Die hochkomplexen digitalen Helfer benötigen teure Hardware, auch die Entwicklung und Optimierung der Systeme gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn digitale Helfer, wie heute üblich, beim Neuwagenkauf zu den zubuchbaren Extras gehören, winken viele Kunden an dieser Stelle dankend ab. Wenn die Unfallvermeider, vielleicht wegen einer gesetzlichen Verpflichtung, grundsätzlich in jedem Auto verbaut sind, werden die Fahrzeuge für viele zu teuer. Außerdem ist auch Technik im Auto nicht unfehlbar, wie aktuell der tödliche Unfall mit einem technisch hochgerüsteten autonom fahrenden Uber-Taxi in den USA zeigt. Wenn Scheuer die Zahl der Unfalltoten kurzfristig reduzieren will, sollte er vielleicht lieber noch einmal über ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen nachdenken.
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