Düsseldorf (ots) - Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat es eilig. Er will sein Land aus der Abhängigkeit vom Öl befreien und in den Kampf gegen den Rivalen Iran führen. Dazu braucht er starke Partner - vor allem die USA und Israel. Dass der künftige König als erster arabischer Spitzenpolitiker öffentlich das Existenzrecht des jüdischen Staates anerkennt, markiert eine Zeitenwende. Doch geht es nicht um Frieden, sondern um Macht und eine neue Blockbildung in der Region. Ein Schönheitsfehler im Bild der neuen Welt des Nahen Ostens betrifft das Schicksal der Palästinenser: Nach Trumps Vorstellung sollen sie keinen eigenen Staat erhalten, sondern in einer Art israelischem Protektorat leben. Der saudische Prinz scheint damit einverstanden zu sein - das werden der Iran und die Türkei auszunutzen versuchen. Am bedenklichsten ist jedoch die Grundvorstellung vom epischen Machtkampf mit dem Iran. Verständnis für die Sorgen der Iraner, die sich von Feinden umringt sehen, ist nicht zu erkennen. Bin Salman schickt sich an, den Nahen Osten aufzumischen - doch ob er Frieden bringt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
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